Auswahl:

Datenschutz Impressum Michael Buhlmann, 45138 Essen, D Deutschland

www.michael-buhlmann.de
kontakt-hp@michael-buhlmann.de

www.michael-buhlmann.de > Ländergeschichten

Vereinigte Staaten von Amerika (USA): Moderne

Großbritannien

Jenseits der indigenen Bevölkerung Nordamerikas ("Indianer") waren die von England ausgehenden Koloniegründungen im 17. und 18. Jahrhundert für die Ausbreitung europäischer Kultur bei Abdrängung und Vernichtung indigener Bevölkerungsgruppen entscheidend. Siedlungskolonien entstanden durch Auswanderung (auch Abschiebung) aus England, befördert durch wirtschaftliche Interessen, an der Ostküste Nordamerikas ab 1585 (Roanoke Island als misslungener Siedlungsversuch) bzw. ab 1607 (Virginia Company von 1606; "Pilgerväter" und "Mayflower-Vertrag 1620). Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts bildeten sich Virginia (1624) und Massachusetts (1691), daneben New Hampshire, New York, New Jersey, Nord- und Süd-Carolina, Georgia als Kolonien der englischen Krone, Pennsylvania, Delaware und Maryland als Eigentümerkolonien und Connecticut und Rhode Island als Charterkolonien heraus. Bis 1641 wanderten über 70000 Europäer aus, es traten in den folgenden Jahrzehnten neben Engländern auch zunehmend Schotten, Iren und Deutsche in Erscheinung (Entstehung von Großstädten; Philadelphia, New York), schwarze Sklaven wurden für die südlichen Kolonien herangeschafft (Plantagenwirtschaft; Baumwolle, Tabak, Reis, Indigo), ein religiöser christlicher Pluralismus (Puritaner, Quäker; Sekten, Glaubensgemeinschaften in Pennsylvania). Die Kolonien dehnten sich gerade im 18. Jahrhundert nach Westen aus und verfestigten sich auch institutionell (Assemblies, Exekutive). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts lebten rund 2,5 Millionen Menschen in den dreizehn britischen Kolonien, die zweitausend Kilometer nordamerikanische Ostküste vereinnahmten und sich bis zu 300 Kilometer nach Westen ausdehnten.
Die Amerikanische Revolution (1775-1783) als erste der modernen Revolutionen war zwiespältig und "janusköpfig", ebenso ihr Ergebnis: die amerikanische Nation. U.a. als Folge der britisch-französischen Auseinandersetzungen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) in Nordamerika und der Karibik vermeinte die politisch-wirtschaftliche Oberschicht in den britisch-nordamerikanischen 13 Festlandskolonien (als Kron-, Charter-, Eigentümerkolonien; Neuenglandkolonien [Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, New Hampshire, (Vermont), (Maine)], Mittelatlantikkolonien [New York, New Jersey, Pennsylvania], Kolonien des oberen Südens [Virgina, Maryland, Delaware], Kolonien des unteren Südens [North Carolina, South Carolina, Georgia] mit je eigener Wirtschafts- und Sozialstruktur [yeomanry, Stadt und Land, Kolonialadel, Quäker, frontier; Handelskolonien, Pflanzerkolonien, transatlantische Handelsverbindungen) eine verstärkte Einflussnahme der Londoner "Zentrale" (König Georg III. [1760-1820], Parlament, Tories und Whigs) im britischen Kolonialreich (British Empire) ausmachen zu können (transatlantische Diskurslandschaften, Interessen und Ideen; Aufklärung ["Rassereinheit", whiteness u.a.], Rechte freier Engländer als Projektionsfläche). Konflikte entzündeten sich am nordamerikanischen Schmuggel und dessen Bekämpfung durch die britische Royal Navy, an der wirtschaftlichen Lage der Kolonien (Nachkriegsrezession 1763/65) sowie insbesondere an den Kolonisten nun auferlegten Steuern und Zöllen (Sugar Act 1764, Stamp Act 1765); gerade in der Handelsstadt Boston weitete sich der Londoner Beschluss des Stamp Act zur Stamp Act-Krise u.a. um politische Mitbestimmung der Kolonien aus (No taxation without representation; Mobs, Vorgehen gegen Steuereintreiber, Boykott britischer Waren), die auf der Grundlage der (Kolonien-) Assemblies und der eher informellen Correspondence Committees alsbald zum interkolonialen Kongress in New York führten (1765). Zwar ruderte die britische Regierung unter Aufhebung des Stamp Act wieder zurück (Repeal 1766), doch hielt - trotz wirtschaftlicher Gesundung in den Kolonien (1765/66) - die Opposition gegen die "Zentrale" weiter an und erfuhr zudem eine Radikalisierung (Sons of Liberty, Townsend-Duties, New York Restraining Act, Boykott britischer Waren 1767/68), wobei sich die Konflikte um Zoll und Schmuggel mit antikatholischen Übergriffen und der expansiven Ausweitung der weißen Besiedlung auf Indianerland jenseits der britischen Royal Proclamation Line (1763) paarte (Stationierung britischer Soldaten in Boston und New York). Nach dem Boston Massacre und der Aufhebung der Townsend-Duties (1770) beruhigte sich die Lage erst einmal wieder, um etwa in Fragen des Sklavenhandels und des Teezolls (Tea Act 1773) wieder zu eskalieren, wie Boston Tea Party (1773) und die darauf reagierenden Gesetze des Londoner Parlaments (Boston Port Act, Massachusetts Government Act, Quartering Act, Québec Act 1774) zeigen. Verhandelt wurde zwar zwischen dem in Philadelphia tagenden Kontinentalkongress (1774) und der britischen Regierung, doch führte das Vorrücken britischer Truppen auf Lexington und Concord (britische Niederlage bei Concord) zu den ersten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den amerikanischen Kolonien (vereint durch Association Committees, Correspondence Committees, Sons of Liberty, Kontinentalkongress; kämpfende Milizen) und der britischen Kolonialmacht (1775). Von nun an standen die Kolonien in offenem Aufruhr gegen das Mutterland. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) begann mit weiteren Erfolgen der Kolonialmilizen gegen britische Einheiten (Einnahme von Fort Ticonderoga, Belagerung Bostons 1775). Auf Initiative George Washingtons (†1799) ließ der Kontinentalkongress aber alsbald eine reguläre amerikanische Armee aufstellen, ohne dass auf die Milizen als zusätzliche Kampfverbände verzichtet wurde (1775). Washington übernahm den Oberbefehl über die Armee, am Belagerungspatt vor Boston konnte aber auch er nichts ändern. Gleichzeitig begann mit der Diskreditierung von britischen Soldaten ("Hessen") im Krieg und der Petition to the British People des Kontinentalkongresses (1775) ein Propagandakrieg. 1775/76 endete ein amerikanischer Vorstoß auf das britische Kanada (Québec) in einer militärischen Katastrophe, der britische Abzug aus Boston (1776) hingegen verstärkte das militärische Übergewicht (gerade zur See) der Briten und eröffnete neue britische Optionen im Krieg. Die Unabhängigkeitserklärung der amerikanischen Kolonien (4. Juli 1776; John Adams [†1826], Benjamin Franklin [†1790], Thomas Jefferson [†1826] als Meinungsführer und Mitglieder des Draft Committee; Articles of Confederation 1776) machte den politischen Dissens zwischen Kolonien und Mutterland vollends unumkehrbar; hingegen unterstützte der französische König Ludwig XVI. (1774-1793) zunächst finanziell die Aufständischen gegen Großbritannien (1777). Doch zunächst behielten die Briten militärisch das Heft in der Hand, nachdem ihre Truppen bei New York gelandet waren und mit Unterstützung auch loyalistisch-amerikanischer Verbände (Tory-Milizen) die Armee des (u.a. whig-revolutionären) Kontinentalkongresses unter deren starken Verlusten nach Norden hin abdrängten (britische Umfassungsmanöver bei Long Island, Schlachten bei Trenton und Princeton 1776, Winterquartier einer desolaten amerikanischen Armee bei Morristown 1776/77). Auch im Folgejahr (1777) behaupteten sich die Briten weitgehend (Eroberung von Fort Ticonderoga); indes musste die britische Armee unter dem erfahrenen Befehlshaber John Burgoyne kapitulieren (Schlachten von Saratoga), während die Briten unter den Brüdern Richard und William Howe immer noch die Küstenregionen in den Kolonien behaupteten und sogar Philadelphia, den Sitz des Kontinentalkongresses einnehmen konnten (Schlacht beim Brandywine, Massaker von Paoli, Schlacht bei Germantown; Winterquartier der amerikanischen Armee bei Valley Forge 1777/78. Ab 1778 befand sich Großbritannien auch im (Welt-) Krieg mit Frankreich und Spanien; hierbei rückten zunehmend Kriegsschauplätze in der Karibik oder in Indien in den Mittelpunkt des Geschehens. Demzufolge mussten die britischen Truppen auf dem amerikanischen Kriegsschauplatz vorsichtiger vorgehen, zumal eine wirksame Unterstützung durch die Royal Navy nun fehlte. Es kam noch zu vereinzelten militärischen Aktionen in Küstennähe, Philadelphia wurde aufgegeben, die Truppen des neuen britischen Befehlshabers George Clinton wurden zurückgedrängt (Schlacht bei Monmouth Court House 1778), allerdings scheiterte ein amerikanischer Angriff auf Newport (Seeschlacht bei Sandy Hook 1778) und auch New York blieb fest in britischer Hand. Das Kriegsjahr 1779 brachte im Gebiet der Neuenglandstaaten keine wesentlichen Verschiebungen im Kräfteverhältnis der Kriegsparteien zueinander. In den südlichen Kolonien gelang der britische Zugriff auf Savannah (Ende 1778), während alsbald Georgia weitgehend unter britische Kontrolle gerieten (1779); eine amerikanische Belagerung Savannahs scheiterte (1779); 1780 gelang die britische Einnahme von Charles Town, die südliche Kontinentalarmee geriet infolge der größten amerikanischen Niederlage im Unabhängigkeitskrieg in britische Gefangenschaft. In Fortsetzung der Southern Strategy und unter den Bedingungen eines Bürgerkriegs zwischen amerikanischen Tories und Whigs in den südlichen Kolonien siegten die Briten unter dem Befehlshaber Charles Cornwallis in der Schlacht von Camdon, während die Tory-Milizen gegen die Whigs bei King's Mountain unterlagen (1780). Es folgten weitere britische Niederlagen (Schlachten bei Cowpens und Guilford Court House 1781) und der Rückzug auf Savannah und benachbarte Küstenorte, schließlich auf Yorktown, von wo die britische Südarmee nach New York transportiert werden sollte, was aber letztlich nicht gelang (Seeschlacht bei Virginia Capes, Kapitulation der Armee Cornwallis' in Yorktown). Die britische Hauptarmee unter Clinton verhielt sich währenddessen erschreckend passiv; im Jahr 1782 hielt der verheerende Bürgerkrieg in den südlichen Kolonien weiter an, auch führten amerikanische Milizen die Indianerkriege weiter. Innenpolitische Veränderungen in Großbritannien (Rücktritt des Premierministers Frederick North) und die immer höher werdende Verschuldung des Landes bei stark ansteigender Steuerbelastung (Gordon Riots) ließen die britische Regierung auf einen Frieden mit den amerikanischen Kolonisten hinarbeiten. Der Sonderfrieden vom 29. November 1782 (britischer Verzicht auf die Kolonien und der Westgebiete, Anerkennung der Unabhängigkeit der Kolonien) ließ die Amerikaner aus dem Krieg ausscheren - unter Protest ihrer Verbündeten Frankreich und Spanein, die sich dennoch alsbald gezwungen sahen, ebenfalls mit Großbritannien Frieden zu schließen (Frieden von Paris 1783; Florida, Menorca an Spanien, einige westindische Inseln an Großbritannien, Anerkennung der amerikanischen Unabhängigkeit). Insgesamt besaß der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg jenseits des Konflikts zwischen Briten und Amerikanern eine Reihe von Fronten: innenpolitisch zwischen den gegenüber dem britischen König loyalen Tories, den politisch Neutralen und den Whig-Rebellen, sozial zwischen Schwarzen (schwarze Amerikaner, Sklaverei) und Weißen (kriegführende Männer und deren Frauen), ethnisch zwischen Indianern (östlich des Mississippi) und weißen Siedlern (Indianerkriege [der Whig-Milizen] 1775/95 [Frühjahrsfeldzug gegen die Cherokee 1779, Massaker von Gnadenhütten 1782, Irokesenföderation, Konföderation des Westens], Anschluss der Indianer meist an die britische oder französische Kolonialmacht). Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg hinterließ die "postrevolutionäre Geburtskrise" der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) insofern, dass zunächst staatliche Institutionen und in der Gesellschaft verankerte Identitäten geschaffen werden mussten auch gegen innere Widerstände, die sich im Gefolge des Tory-Whig-Bürgerkriegs sowie einer massiven ungleichen (im Unabhängigkeitskrieg nur überdeckten) Verteilung von Eigentum ausbildeten (Society of the Cincinati 1783; Verschuldung der Kleinbauern, politisches System; Unruhen in Neuengland 1786, riots in Pennsylvania 1787/95). Der Verfassungskongress von Philadelphia (1787), an dem u.a. Alexander Hamilton (†1804) beteiligt war (British Plan, Virginia Plan, New Jersey Plan), schuf dann die konstitutionellen Grundlagen der USA auf der Grundlage der Bürgerrechte (Bill of Rights), von Kongress, Präsidentschaft und Supreme Court, ergänzt um wichtige Zusatzartikel (Amendments) (1788/91); 1789 wurde zum ersten Mal der Kongress gewählt, im selben Jahr erhielten die USA mit George Washington in ihren ersten Präsidenten. Gleichzeitig traten North Carolina und Rhode Island in die USA ein, später auch Vermont (1791). Dabei war (bis zum Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs) nicht klar, wer in den USA der Souverän war: die Bundesstaaten oder die Union. Vom weit gestreutem (Mehrheits-) Wahlrecht in den Bundesstaaten und den USA blieben große Gruppen der Bevölkerung ausgeschlossen: Frauen, Schwarze (Sklaverei), Indianer. Die USA entwickelte sich unter den Gedanken der Aufklärung bei (partieller) Trennung von Staat und (Amts-) Kirche(n) zudem zu einer "christlich-protestantischen Nation". Die ab 1800 erbaute Hauptstadt Washington stellte die amerikanische Republik als Empire of Liberty architektonisch-symbolisch dar. Innerhalb des so verfassungsrechtlich grob definierten politischen Systems etablierten sich (mitunter kaum voneinander abgrenzende) politische Parteien, in denen sich die politische Elite der USA versammelten: Federalists, Anti-Federalists, aus Letzterer hervorgehend die Democratic Republicans (diese sich wiederum aufspaltend in die National Republicans und die Democrats [1830er-Jahre]). Es bildete sich ein Zweiparteiensystem aus. Maßgebliche politische Persönlichkeiten der jungen Republik waren neben den Präsidenten George Washington (1789-1797), John Adams (1797-1801), Thomas Jefferson (1801-1809) und James Madison (1809-1817) u.a. der Finanzminister Alexander Hamilton (Bank of the United States 1790, USA als kapitalistisches Wirtschaftssystem), Aaron Burr (als Schöpfer des modernen Wahlkampfs) u.a. Außenpolitisch führten die USA mit Frankreich einen Quasi War (Seekrieg 1798/1800); 1803 wurde von Napoleon das französische Louisiana-Territorium erworben. Gleichzeitig ging die Expansion der USA nach Westen weiter (Land Ordinance 1785, Northwest Ordinance 1787). Hier entstanden neue (Territorien bzw.) Bundesstaaten, die nach und nach Aufnahme in die USA fanden (Kentucky 1792, Tennessee 1796, Ohio 1803 usw.). Im Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg (1801-1805) griffen die USA in Nordafrika ein. Im Britisch-Amerikanischen Krieg (1812-1815) gerieten die USA noch im Jahr 1812 militärisch ins Hintertreffen (Michigan, Schlacht von Queenstown), das Jahr 1813 brachte den Vereinigten Staaten Siege und Niederlagen (Schlachten von Winfield Scott, Chateauguay, Chrysler's Farm). Es folgten weitere Siege und Niederlagen (Schlachten bei Chippewa und von Lundy's Lane, von Plattsburgh 1814), u.a. gelang den britischen Truppen bei ihrem Vorstoß über die Chesapeake Bay die Einnahme und Zerstörung der Hauptstadt Washington, während ihr Angriff auf Fort Henry scheiterte (1814; Francis Scott Keys The Star Spangled Banner). Im Genter Frieden vom 28. Dezember 1814 einigten sich die Kriegsparteien auf die Wiederherstellung des status quo. Mit dem Britisch-Amerikanischen Krieg kam die Staatsbildung der USA zu einem vorläufigen Abschluss. Rezeptionsgeschichtlich betrachtet, wurden und werden die Anfangsjahre der amerikanischen Nation je nach Standpunkt und zeitlicher Distanz unterschiedlich bewertet (Mythen und Erinnerungen). Dabei stehen Widersprüche und Brüche in der damaligen bis heutigen amerikanischen Gesellschaft für die "Tragik und Größe einer unvollendeten Nation" und wurden und werden nur zum Teil überdeckt von Patriotismus, Nationalismus, Expansionismus und Wirtschaftsimperialismus, den hohen aufklärerisch-christlichen Ansprüchen der amerikanischen Nation zum Trotz.
Parallel zu den amerikanisch-britischen Auseinandersetzungen setzten die Vereinigten Staaten ihre Expansion nach Westen fort (Kauf des französischen Louisiana [zwischen Mississippi und Rocky Mountains] 1803; Lewis-Clark-Expedition 1803/06); 1819 wurde Florida von Spanien abgetreten, während Letzteres Texas behaupten konnte; Breitengrade als Grenzlinien wurden auch mit Kanada und Russland vereinbart (1818, 1824; Oregon-Frage). Infrastrukturmaßnahmen (Kanäle, Straßen; Dampfschifffahrt, "Amerikanisches System"), die beginnende Umsiedlung von Indianern, eine Schutzzollpolitik, die sich formierende Arbeiterbewegung (Gewerkschaften) und die politische Beteiligung der Führungsschicht aus den Bundesstaaten jenseits der Appalachen prägten insbesondere die Präsidentschaft Andrew Jacksons (1829-1837). Die Nullification Crisis und versuchte Sezession Süd-Carolinas (1832) ließ zudem ein Auseinanderdriften zwischen Nord und Süd innerhalb der USA in Sachen von Wirtschaft und Sklaverei erkennen; auch waren die südlichen Bundesstaaten in den Institutionen der Union (Supreme Court) überproportional vertreten. Die Aufnahme von Missouri als Bundesstaat, in dem Sklaverei erlaubt war, stellte 1819 die USA vor Probleme, die mit der Ausgliederung des Bundesstaats Maine aus Massachusetts überwunden wurden (Missouri-Kompromiss 1820). Auch die Aufnahme des 1836 aus Mexiko ausgetretenen Texas in die Union verursachte - auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise von 1837 - Schwierigkeiten und letztlich im Zuge der 1845 beschlossenen Annexion von Texas den amerikanisch-mexikanischen Krieg (1846-1848; US-amerikanische Eroberung Kaliforniens, amerikanisches Vordringen bis nach Mexiko-Stadt; Friedensvertrag: Rio Grande und Gila-Fluss als Grenze; "Gadsdon-Kauf" 1853). Die in der Folge beitretenden Bundesstaaten im Westen (Kalifornien 1850; "Goldrausch" 1848) bzw. Nordwesten (Kansas-Nebraska-Gesetz 1854) waren alles Staaten ohne Sklaverei, so dass sich die Südstaaten immer mehr in den Hintergrund gestellt sahen (Abolitionismus in den Nordstaaten, Gründung der Republikanischen Partei 1854, innenpolitische Konflikte in Kansas, Kulturkonflikte u.a.). Die Präsidentschaft des Demokraten James Buchanan (1857-1861) überdeckte noch die widerstrebenden Interessen (Entscheidung des Supreme Court im Dred-Scott-Fall 1857).
Nach der Wahl Abraham Lincolns (†1865) zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika entfernten sich, insbesondere wegen der Frage der Sklavenbefreiung und trotz des Bemühens um einen (auch verfassungsgemäßen) Ausgleich, die nördlichen und südlichen Staaten der Union politisch und gesellschaftlich voneinander. Ende 1860 konstituierte sich die Könfoderation der Südstaaten mit (Gegen-) Kongress und (Gegen-) Präsident Jefferson Davis in Richmond. Zu den Nordstaaten der Union gehörten neben den Neuengland- und nördlichsten Staaten: Pennsylvania, Ohio, Indiana, Illinois, Missouri, Kansas, zur Konföderation der Südstaaten: Virginia, North und South Carolina, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Arkansas, Louisiana, Texas, Nevada, Utah, Colorado, zwischen Nord und Süd umstritten waren (zunächst): Kentucky, Tennessee, West-Virginia spaltete sich als eigener (Unions-) Staat von Virginia ab. U.a. mit dem erzwungenen Abzug der Unionstruppen aus Fort Sumter (12./13. April 1861) und der Niederlage der Union in der 1. Schlacht von Bull Run/Manasses (21. Juli 1861) begann der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) mit zunächst improvisierten Armeen zu Land, während die im April 1861 einsetzende Seeblockade der Südstaaten durch die Union (Anakonda-Plan) trotz Blockadebrecher und dem weltweiten Einsatz von konföderierten Kriegsschiffen gegen Handels- und Kriegsschiffe der Union (z.B. Cherbourg 19. Juni 1864) schon bald beim Baumwollexport des Südens Wirkung zeigte. Im Jahr 1862 rückte der Unionsgeneral Ulysses S. Grant gegen den Mississippi vor (Fort Henry, Fort Donelson 6. Februar 1862; Shiloh 6./7. April 1862; Memphis 6. Juni 1862), New Orleans ging am 1. Mai 1862 an den Norden verloren. Unterdessen scheiterte das Vorrücken von Unionstruppen unter George McClellan gegen Richmond (Seven Days 25. Juni - 1. Juli 1862), im Gegenzug rückte der Südstaatengeneral Robert E. Lee mit seiner Armee nach Pennsylvania vor (Antietam 17. September 1862; Lincolns Emanzipationsgesetz für Schwarze vom 22. September 1862) und siegte bei Fredericksburg (11.-15. Dezember 1862), von wo er die Nordstaaten Maryland und Delaware bedrohte. Die geografische Zerteilung der Konföderation entlang des Mississippi gelang schließlich mit der für den Kriegsverlauf zentralen Einnahme von Vicksburg (18. Mai - 4. Juli 1863) und Port Hudson (21. Mai - 9. Juli 1863; "Kirby-Smith-Südstaaten-Reich" der westlichen Konföderation), während Lees Armee bei Gettysburg besiegt wurde (1.-3. Juli 1863). Im Jahr 1864 trat das wirtschaftliche Übergewicht des Nordens über den wenig industrialisierten Süden militärisch vollends zu Tage, als der Nordstaatengeneral William T. Sherman Georgia (Atlanta 20. Juli - 2. September 1864; "Marsch zum Meer"; Savannah 22. Dezember 1864) und die beiden Carolinas (Raleigh 15. April 1865) durchzog und das Kerngebiet der Konföderation in einem Vernichtungsfeldzug weiter zerteilte. Grant gelang es im "Überland-Feldzug" (Mai - Juli 1864), sich mit seiner Armee vor Petersburg und Richmond zu positionieren (Juli 1864 - März 1865). Nach der Wiederwahl Lincolns als Präsident (Herbst 1864) kamen diplomatische Bemühungen um einen Verhandlungsfrieden (verstärkt) in Gang, ab Ende März 1865 begann Grant wieder anzugreifen, Lees stark geschwächte Nord-Virginia-Armee wich unter Aufgabe Richmonds zurück (Flucht des Südstaatenpräsidenten Davis). Lee kapitulierte in Appomattox am 9. April 1865, womit der Bürgerkrieg zu Ende war; Lincoln wurde am 14. April 1865 ermordet. In den ungefähr 10000 Schießereien, Gefechten und Schlachten des Bürgerkriegs kamen rund 200000 (auch schwarze) Soldaten direkt infolge von Kampfeinwirkungen ums Leben, mehr als die doppelte Anzahl starb an Krankheiten und Verwundungen, so dass der Bürgerkrieg den Tod von wohl mehr als 700000 Soldaten bewirkte. Es kämpfte zumeist die Infanterie, Kavallerieinsätze waren demgegenüber kaum entscheidend, auch die Artillerie blieb im Großen und Ganzen unbedeutend, während zunehmend Verschanzungen und Gräben die Soldaten schützten und Eisenbahn und Eisenbahnlinien (bei einem nur unzureichenden Eisenbahnnetz in den Südstaaten) wichtig für Truppentransport und -verpflegung waren, ebenso die Telegraphie als Kommunikationsmittel. Nicht zuletzt dauerte der Bürgerkrieg infolge der geografischen Weite des Kampfgebiets (in den Südstaaten) so lange an. Nach dem Krieg und der totalen Niederlage des Südens hatten die nun wieder in die Vereinigten Staaten einbezogenen Südstaaten ihre lost cause zu verarbeiten, die auf der Versklavung der schwarzen Bevölkerung beruhende Lebensweise änderte sich massiv, der Süden der Vorbürgerkriegszeit wurde (und wird) verklärt.
Freilich gab es nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in den Südstaaten weiterhin Probleme, wie die Rassenunruhen vom Winter 1865/66 zeigten, und auch die Gesetze, die die Rechte der Schwarzen stärken sollten (Black Codes, equal protection of the laws), standen zur Disposition, konnten aber auf Grund einer Zweidrittelmehrheit der (radikalen) Republikaner im Kongress als 14. Zusatz in der US-amerikanischen Verfassung verankert werden. Jedoch misslang die so notwendige wirtschaftliche Umgestaltung des Südens, in dem die alten Eliten immer noch den Ton angaben. Hinzu kamen unter der Präsidentschaft von Ulysses S. Grant (1869-1877) eine massive Zunahme der Korruption sowie die Wirtschaftskrise von 1873, von der der Norden der USA allerdings wenig betroffen war. Auch im Süden setzte sich die aus dem Norden übernommene Rassentrennung zwischen Schwarz und Weiß durch (separate but equal 1896), während die indigene Bevölkerung weiterhin ausgegrenzt wurde, zumal in der Zeit der Indianerkriege (1865-1890) bei Besiedlung und wirtschaftlichen Einvernahme des US-amerikanischen Westens durch Weiße; ausgeschlossen von der weißen Gesellschaft blieben auch in Kalifornien siedelnde Chinesen und Japaner. Fortschrittsglaube und Erfindergeist, der tachnologische Fortschritt, prägten die USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts (Großunternehmen, Eisenbahngesellschaften, Trusts), wobei dem amerikanischen Binnenmarkts bei stark anwachsender Bevölkerung ein wichtige Rolle zukam. Gewerkschaften (Knights of Labor 1870, American Federation of Labor 1881) kämpften bei nur geringem sozialen Fortschritt an gegen die schlechten Arbeitsbedingungen (Streiks: Chicago-Unruhen 1886), denen viele Arbeitende unterlagen. Der wirtschaftlichen Prosperität folgte der Aufstieg der USA zu einer Weltmacht: 1854 erzwang die amerikanische Marine die wirtschaftliche Öffnung Japans, 1867 wurde Alaska von Russland erworben und wurden die Midway-Inseln annektiert, gemäß der Monroe-Doktrin (1823; Unabhängigkeit ganz Amerikas von Europa) mischten sich die USA in die Venzuela-Krise (1895/97) ein, 1898 erfolgte die Annexion Hawaiis, im selben Jahr gewannen die USA den amerikanisch-spanischen Krieg (Seeschlacht von Manila, Eroberung der Philippinen, Unabhängigkeit Kubas, spanische Abtretung von Puerto Rico und Gaum). Die USA als nunmehrige Kolonialmacht mit ihren Streben nach freiem, gleichen Zugang zum Markt beleuchtet noch der philippinisch-amerikanische Krieg (1898-1902).
Der Aufstieg der USA zur Welmacht war mit Brüchen in der Außen- und Innenpolitik verbunden. Das beginnende 20. Jahrhundert sah erste Reformen, um die Auswüchse eines ungezügelten Kapitalismus zu begrenzen; dies geschah vornehmlich in den Präsidentschaften von Theodore Roosevelt (1901-1909) und Woodrow Wilson (1913-1921) im Rahmen des Progressive Movement (Verbraucherschutzgesetz 1906, Wirtschaftskontrolle, Arbeitsgesetzgebung; Einführung der Institution der Primaries 1913 bei Zuruckdrängung der Parteienapparate, Frauenwahlrecht 1970/20). Trotzdem blieb die ökonomische Ausbeutung von Schwarzen und Kindern gerade in den rasant wachsenden Großstädten Realität, während das Progressive Movement zunehmend auf Moral der US-Amerikaner abhob (Forderungen nach Einwanderungsbeschränkungen und Zwangssterilisation, Rassismus und Rassentrennung; Alkoholverbot 1918). Parallel dazu bauten die USA ihre Stellung als Weltmacht weiter aus (Beteiligung an der Niederschlagung des chinesischen Boxeraufstands 1900, Kuba als US-amerikanisches Protektorat [Platt amendment 1901, Marinestützpunkt Guantánamo 1912], aggressive Dollar diplomacy, Panama-"Revolution" 1903 und Panama-Kanal 1914, Unterstützung der Alliierten und Beteiligung am Ersten Weltkrieg 1917/18 in Europa [Kriegsindustrie, Wilsons 14-Punkte-Rede 1918], Beteiligung der USA an den Friedensverhandlungen). Es folgte eine Zeit des politischen Isolationismus, in der sehr wohl z.B. die Abhängigkeiten der europäischen Volkswirtschaften von den USA weiterbestanden. Nach innen überwog eine reaktionäre Politik bei Zurückdrehen von Reformmaßnahmen (Kinder-, Frauenarbeit) und einer Verschärfung der Schutzzollpolitik. Massiver Konsum und Massenmedien (Radio, Kino, Buch, Presse) bereiteten einer homogenen US-amerikanischen Massenkultur den Weg durch die Roaring Twenties (Einwanderungsbegrenzung 1921/24, Abwehr vom "Nichtamerikanischen" [Ku Klux Klan 1915], Forderungen nach "moralischer und religiöser Reinheit", "Affenprozess" 1925 usw.). Die Weltwirtschaftskrise von 1929 beeinträchtigte auch die USA massiv. In der Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt (1933-1945) erfolgten Maßnahmen gegen die Rezession im Rahmen eines New Deal mit dessen weitreichenden sozialen Reformmaßnahmen (National Labor Relations Act 1935, Social Security Act 1935); Roosevelt war im Übrigen mit seiner Politik der erste moderne Präsident der USA (Ausweitung der Exekutive, Veränderung der politischen Strukturen [Einbeziehung von Minderheiten, Demokraten als Mehrheitspartei], neues Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft, positiv konnotierte Zukunftsorientierung). Außenpolitisch standen die Ereignisse in Europa mit dem Aufstieg des Faschismus und dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) im Vordergrund. Seit dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor auf Hawaii (1941) befanden sich die USA im Krieg, den die Alliierten mit massiver wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung der USA gewinnen konnten (Lend lease-Gesetz 1941, Kriegswirtschaft 1942/43, Atombomben auf japanische Städte 1945; Kriegskonferenzen von Moskau, Jalta und Potsdam 1942/45 zur Vorbereitung der Nachkriegsordnung). Die in der Präsidentschaft von Harry S. Truman (1945-1953) sich wesentlich ausbildende Nachkriegsordnung führte zur Formierung des Ost-West-Konfliktes zwischen den "Systemen" von Kommunismus und Kapitalismus ("Eiserner Vorhang", Teilung Deutschland und Berlins), zur wirtschaftlichen Unterstützung europäischer Länder im Marschallplan (Truman-Doktrin 1947), zur Präsenz der USA in Westdeutschland (Besatzungsmacht) und Westeuropa auch im Rahmen der neu entstandenen NATO (1949). Die Innenpolitik der USA in der Nachkriegszeit war geprägt von einem über die nächsten zwei Jahrzehnte andauernden Wirtschaftsaufschwung (materieller Überfluss), aber auch von einem schizoiden Antikommunismus (McCarthy-Ära), der sich außenpolitisch im Verlust Chinas an die Kommunisten (1949; Taiwan), im Korea- (1950-1953) und letztlich auch im Vietnamkrieg (1964-1973; "Tonkin-Zwischenfall") niederschlug. Innerhalb der USA standen die wirtschaftlich-sozialen Reformen des Fair Deal (1949) an sowie das beginnende Ende der Rassentrennung (1954), das schon in die "goldenen" 1950er-Jahre der USA unter der Präsidentschaft Dwight D. Eisenhowers (1953-1961) fiel. Der "Kalte Krieg" zwischen Ost und West führte zum Wettlauf in der Weltraumfahrt (Sputnik-Schock 1957, US-amerikanisches Raumfahrtprogramm), US-Präsident John F. Kennedy (1961-1963) war mit dem Mauerbau in Berlin (1961) und der Kuba-Krise (1962) konfrontiert; Kennedy, auf dessen politischer Agenda ein Bürgerrechtsgsetz stand, wurde 1963 in Dallas erschossen (Kennedy-Mythos). Doch erst Präsident Lyndon B. Johnson (1963-1969) gelang es, das Bürgerrechtsgesetz zu verabschieden (1964), flankiert von Maßnahmen gegen Armut, für Bildung und Gesundheit (Great Society Johnsons). Damit setzte sich Johnson gegen den damaligen amerikanischen Konservatismus durch, der bei mentaler Abkehr von der europäisch geprägten Rationalität (West-Süd-Verlagerung von Bevölkerung, Wirtschaft und Politik) die zukünftige politisch-gesellschaftliche Spaltung der USA (Stadt-Land, Regierende-Regierte) vorwegnahm. Auf der anderen Seite griffen die sozialen Maßnahmen finanziell zu kurz, so dass sich die entwickelte Bürgerrechtsbewegung der schwarzen Bevölkerung teilweise radikalisierte (Black Power-Bewegung, Ermordung von Malcolm X 1965, Black Panther-Bewegung, Ernordung von Martin Luther King 1968). Hinzu kamen Proteste (von Studierenden) gegen den Vietnamkrieg, eine sich auch daraus entwickelnde Counter Culture von "Hippies" (sexuelle Freizügigkeit, "Pille", Recht auf Abtreibung [1973], außerehelicher Geschlechtsverkehr, Homosexualität, Ehescheidungen). Die vermeintliche "moralische Krise" der USA führt nach der Präsidentschaft Johnsons zu der des Republikaners Richard M. Nixon (1969-1974), unter dessen Regierung die USA das Ende des Vietnamkrieges (1973), den Jom-Kippur-Krieg (1973) und das daran anschließende Öl-Embargo (1973/74) bei erfolgreicher politischer Annäherung an China und der Sowjetunion (1972; SALT I-Abkommen) erlebten. Die Watergate-Affäre stürzte Nixon (1974), bot aber nur wenigen in den USA Anlass, das dortige politische System als Teil der Krise Amerikas zu überdenken. Der Demokrat Jimmy Carter vertrat in seiner Präsidentschaft (1977-1981) populistische, "uramerikanische" Ansätze mit (außenpolitischer) Betonung der Menschenrechte. Sein republikanischer Nachfolger Ronald Reagan (1981-1989) wandte sich mit der Zurückdrängung des Staates u.a aus wirtschaftlichen Angelegenheiten gegen das "liberale Amerika" und bezog sich politisch auf (angebliche) traditionelle Werte und Moralvorstellungen der "Amerikaner" (Reagonomics, Hochrüstung, Terrorismusbekämpfung, konservative Mehrheit im Supreme Court). Die "konservative Wende" unter Reagan setzte sich mit der Präsidentschaft George Bushs (1989-1993) fort. Das Ende von Sowjetunion und Ost-West-Konflikt (1989/91) etablierte die USA als einzige Weltmacht (1. Golfkrieg 1990/91). Der demokratische Präsident Bill Clinton (1993-2001) betrieb eine erfolgreiche Außenpolitik, innenpolitisch hingegen war er ab 1994 durch eine radikalkonservativ-republikanische Mehrheit im Abgeordnetenhaus und im Senat weitgehend blockiert. Unter der republikanischen Präsidentschaft von George W. Bush (2001-2009) kam es zum Terroranchlag auf das New Yorker World Trade Center vom 9. September 2001. Unter dem farbigen Präsidenten Barack Obama (2009-2017) verschärtfen sich die innenpolitischen Gegensätze zwischen Demokraten und Republikaner noch weiter.
Die heutige USA - nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Terroranschlag vom 11. September 2001 - ist auch eine auf sich selbst bezogene, paranoide, engstirnige Nation und Supermacht, eine durch extremen Individualismus, Kapitalismus und (ungezügeltem) Konsum gekennzeichnete Gesellschaft, die nach innen durch eine starke soziale Ungleichheit, anhaltenden Rassismus, ein prekäres Bildungs- und Gesundheistssystem, eine korrumpierte Demokratie, religiöse Bigotterie, Chauvinismus, Nationalismus und Militarismus geprägt, nach außen durch Außenhandelsdefizit und Protektionismus, eine falsche Menschenrechtspolitik, Feindbilder (Islam), den (Präventiv-) "Krieg gegen den Terror" und den "Weltpolizisten" USA gekennzeichnet ist, wenn auch Amerikakritik so alt wie die USA ist (Georges Louis Leclerc von Buffon [18. Jahrhundert], [Alexis de Tocqueville 1835], Heinrich Heine [19. Jahrhundert], "linke" und "rechte" Positionen, "Antiamerikanismus" [20. Jahrhundert]) und das Land immer noch einen gewissen Vorbildcharakter besitzt (nach: Frey (2004), Schwarzbuch USA; Hertsgaard (2002), Schatten des Sternenbanners). Innenpolitischer Tiefpunkt der sich verschärfenden gesellschaftlichen Entwicklungen in den USA war zweifelsohne die Präsidentschaft des im Grunde unfähigen, nur auf sich selbst bezogenen Republikaners Donald Trump (2017-2021), dem der Demokrat Joe Biden ab 2021 als Präsident nachfolgte.

Literatur:

Dippel, Horst (1996), Geschichte der USA (= BSR 2051), München 82007

Guggisberg, Hans R., Geschichte der USA, 2 Bde., Tl.1: Entstehung und nationale Konsolidierung (= Urban Tb 209), Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1975, Tl.2: Die Weltmacht (= Urban Tb 210), Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1975

Hochgeschwender, Michael (2010), Der Amerikanische Bürgerkrieg (= BSR 2451), München 2010

Hochgeschwender, Michael (2016), Die Amerikanische Revolution. Geburt einer Nation 1763-1815, München 2016

Sautter, Udo (1976), Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika (= KTA 443), Stuttgart 21980

Schomaekers, Günter (1983), Daten zur Geschichte der USA (= dtv 3249), München 1983

Bearbeiter: Michael Buhlmann, 12.2023