Quellen zur Kaiserswerther Geschichte
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Die vorliegende Quellensammlung will einführen in die früh-, hoch- und spätmittelalterliche Geschichte Kaiserswerths, heute ein Stadtteil im Norden Düsseldorfs, unmittelbar gelegen am Niederrhein. Die meist auf Latein verfassten schriftlichen Quellen werden dabei erstmals in Übersetzung angeboten, in zeitlicher Anordnung aufgeführt und sind jeweils mit Einleitung und Literaturangaben versehen.
Das Mittelalter umfasst das Jahrtausend zwischen 500 und 1500, wobei die Zeitgrenzen nur als ungefähr, die Übergänge von der Antike bzw. hin zur Neuzeit als fließend zu verstehen sind; es wird traditionell unterteilt in ein frühes, hohes und spätes Mittelalter. Das frühe Mittelalter (ca. 500-1050) ist dabei die Epoche des fränkischen Großreichs der Merowinger und Karolinger, des Reichsverfalls im 9. und der Bildung u.a. des deutschen Reiches im 10. und 11. Jahrhundert. Das hohe Mittelalter (ca. 1050-1250) schließt die Umbruchszeit des 11./12. Jahrhunderts mit ein; es ist die Zeit des Investiturstreits und der Entstehung der mittelalterlichen Stadt. Eine andere Zeiteinteilung orientiert sich an den ostfränkisch-deutschen Königsdynastien der Karolinger (751/843-911), Ottonen (919-1024), Salier (1024-1125) und Staufer (1138-1254). Das Ende des staufischen Königtums und das daran anschließende Interregnum (1256-1273) stehen am Beginn des späten Mittelalters (1250-1500).
Kaiserswerth im frühen und hohen Mittelalter ist damit Teil der mittelalterlichen Geschichte vom ausgehenden 7. bis zum 13. Jahrhundert. Das Kaiserswerther Kloster war zuerst da; kurz nach 695 ist es gegründet worden. Aus ihm hatte sich bis zum Beginn der Salierzeit das Stift herausgebildet. Zum Stift kam dann um die Mitte des 11. Jahrhunderts die Pfalzanlage der salischen Könige hinzu, die im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts eine beachtliche Erweiterung hin zur staufischen Pfalz erfuhr. Die Anfänge der Kaiserswerther Stadt liegen wohl an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert, der Prozess der Stadtwerdung war vermutlich kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts abgeschlossen.
Stift, Pfalz und Stadt Kaiserswerth sind also die historischen Phänomene, die die Geschichte Kaiserswerths im frühen und hohen Mittelalter bestimmt haben. Die hier präsentierten Quellen sind in ihrer zeitlichen Verteilung und ihrem Charakter nach höchst unterschiedlich. Naturgemäß gibt es für das frühe Mittelalter nur wenige Quellen, oft durch Jahrzehnte bis Jahrhunderte zeitlich voneinander getrennt; hier sind es insbesondere die Königsurkunden der spätkarolingischen und salischen Zeit, die eine grobe historische Entwicklung erkennen lassen. Im 12. und 13. Jahrhundert verstärkt sich die schriftliche Überlieferung; Urkunden des Stiftes, des Burggrafen, der Kölner Erzbischöfe und päpstliche Privilegien treten hinzu. In den erzählenden Quellen finden sich dagegen nur vereinzelte Hinweise auf Kaiserswerth. Nicht vergessen werden dürfen auch die Sachüberreste, wie sie Gebäude, Gebäudeinschriften und Siegel darstellen, während darüber hinaus archäologisches Material aus den Anfängen Kaiserswerths leider fehlt.
Die Quellensammlung zur Kaiserswerther Geschichte ist im Aufbau begriffen. Die Quellen sind im Wesentlichen für die Zeit bis ins 3. Viertel des 13. Jahrhunderts aufbereitet.
(Geschichts-) Quellen sind diejenigen schriftlichen oder Sachüberreste, die Auskunft geben über die Vergangenheit z.B. eines Ortes.