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Hildigrim

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Hildigrim

Bruder des heiligen Liudger

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Hildigrim, der jüngere Bruder des heiligen Liudger (†809), steht zu Unrecht im Schatten des Heiligen. Als Mitglied einer "Priesterfamilie" (genus sacerdotale) verfolgte auch Hildigrim eine geistliche Laufbahn im Frankenreich Kaiser Karls des Großen (768-814). Er begleitete Liudger nach Rom (und Montecassino) (784), findet in den frühen Werdener Traditionsurkunden als Diakon Erwähnung (793, 796) und wurde im Jahr 802 Bischof von Châlons a.d. Marne. Wie Liudger war Hildigrim Missionar; er christianisierte im ostsächsischen Raum. Hildigrim unterstützte seinen Bruder bei der Gründung des Werdener Klosters (gegen 800) und erscheint dort nach dem Tod Liudgers (809) als Klosterleiter und Erbauer der Stephanskirche. Wie Liudger wurde Hildigrim nach seinem Tod am 19. Juni 827 in Werden beigesetzt, seine 1783 zerstörte Grabtumba in der Außenkrypta der Werdener Abteikirche trug eine mittelalterliche Inschrift, die Hildigrims Verdienste denen Liudgers gleichstellt. Für Ostsachsen erinnerten Geschichtsschreiber wie Thietmar von Merseburg oder der Annalista Saxo an Hildigrim als ersten Bischof von Halberstadt. Die mittelalterliche Fälschung einer Urkunde auf Kaiser Karl den Großen (angeblich 802) und die frühneuzeitliche Klostergeschichte des Werdener Abtes Heinrich Duden bringen Hildigrim schließlich mit der Gründung der mit Werden ein Doppelkloster bildenden Mönchsgemeinschaft in Helmstedt in Verbindung (angeblich 801).

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Bearbeiter: Michael Buhlmann

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