Lexikonartikel: Benedikt von Nursia

Benedikt von Nursia

Benedikt von Nursia (*ca.480-†547), dessen Existenz in der neueren historischen Forschung teilweise umstritten ist, war laut seiner Lebensbeschreibung in den „Dialogen“ Papst Gregors I. des Großen (590-604) der „Vater des abendländischen Mönchtums“. Dieser Vita nach stammte Benedikt aus einer begüterten Familie im spätantiken Mittelitalien. Seine Konversion zum Eremiten erfolgte im Anschluss an einen Besuch der auf ihn abstoßend wirkenden Stadt Rom, der er Verzicht und Askese gegenüberstellte. Der heilige Mann erhielt bald viel Zulauf, so dass er in Montecassino eine klösterliche Gemeinschaft errichtete, deren Abt er wurde. Um das Jahr 529 schrieb Benedikt seine berühmte Mönchsregel auf, in die seine klösterlichen und spirituellen Erfahrungen einflossen. Dass Benedikts Leben von zahlreichen Wundern, Heilungen und Totenerweckungen begleitet war, versteht sich fast von selbst. Auch sah der Heilige seinen eigenen Tod voraus, der am 21. März 547 eintrat.

Benedictus; Gleba, Klosterleben, S.63-67; LexMA 1, Sp.1867f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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