Lexikonartikel: Gebet, Gebetsgedenken, Stundengebet

Gebet, Gebetsgedenken, Stundengebet

Das Chor- oder Stundengebet stand im liturgischen Zentrum mönchischen Lebens. Gesungen wurden u.a. Psalmen aus dem Psalter zu den durch die Benediktregel festgelegten Zeiten. Prozessionen und Messen gehörten ebenso zum liturgischen Alltag wie das Jahrgedächtnis, das in einer Religion der Erinnerung wie der christlichen dazu diente, Verstorbene um ihres Seelenheils willen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, mithin eine Gemeinschaft von Lebenden und Toten zu schaffen. Die Vorbereitung des Jahrgedächtnisses, der memoria, geschah dann u.a. durch Schenkungen, durch Stiftungen und testamentarische Verfügungen. So war gewährleistet, dass der Todestag des Tradenten jährlich im Sinne des Schenkenden begangen werden konnte (liturgisches Gedächtnis der Mönche).

Schwaiger, Mönchtum, S.418f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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