Lexikonartikel: Pirmin

Pirmin

Der später als Heiliger verehrte Abtbischof Pirmin, vielleicht aus Meaux stammend, war bis zu seinem Tod am 2. oder 3. November vor 755 u.a. als Klostergründer im alemannsich-elsässischen Raum tätig. Pirmin war beteiligt an der Gründung des Bodenseeklosters Reichenau (724), wurde jedoch kurze Zeit später vom alemannischen Herzog Theutbald (v.733-744) vertrieben (727), so dass er sich nun verstärkt dem Elsass zuwandte. Die von ihm initiierten Kommunitäten in Murbach und Hornbach folgten dem Ideal der peregrinatio, der „asketischen Heimatlosigkeit“ und einer regula mixta, einer mönchischen Mischregel. Dass Pirmin auch Einfluss auf andere Klöster wie Gengenbach gehabt hatte und dass er in Alemannien in der Missionspredigt tätig gewesen war, ist nur der Pirminlegende zu entnehmen und daher unwahrscheinlich.

LexMA 6, Sp.2175f; Semmler, Pirminius.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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