Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[kurz nach 1251], Kaiserswerth:

Romanisches Haus

Zum Kaiserswerther Stiftsbereich, der im späteren Mittelalter erkennbaren Stiftsimmunität, gehörte auch ein Haus, das heute als romanisches Haus von Kaiserswerth bezeichnet wird. Das zweigeschossige Gebäude mit Keller, wohl 1702 als "Fladensche Behaußung" erwähnt, wurde wahrscheinlich kurz nach 1251 errichtet. Tuffstein fand bei der Außenfassade Ver-wendung, an den Giebelfronten sind romanische Doppelfenster (Biforien) mit Rundbogenüberdeckung und Mittelsäule zu erkennen, darunter eine fast original erhaltene Mittelsäule mit Basis, Kapitell und Kämpfer. Im Hausinnern waren die Stockwerke durch Holzbalkendecken voneinander getrennt; im Bereich des ersten Obergeschosses zeigt eine Mauerwerksverzahnung eine Mittelwand an, die das Haus teilte; vom ursprünglichen Dachstuhl, auf dem - flankiert von romanischen Stufengiebeln - ein schiefergedecktes Satteldach ruhte, ist nichts erhalten. Die zwei Erdgeschossräume waren jeweils durch eine Tür von außen erreichbar, die Obergeschosse über einen außen an das Haus angelehnten hölzernen und überdachten Treppenaufgang zugänglich.

Das romanische Haus steht für die hochmittelalterliche Bebauung Kaiserswerths auf der Rheininsel, die sich auch widerspiegelt in (ungefähr zeitgleichen?) romanischen Kellern unter einigen Gebäuden am Marktplatz.

BUHLMANN, Kaiserswerth in staufischer Zeit, S.32f, 36f; VOGEL, Romanisches Haus; WISPLINGHOFF, Stadt, S.61.