Lexikonartikel: Melk, Melker Reform

Melk, Melker Reform

Das niederösterreichische Donaukloster Melk war ursprünglich ein von den babenbergischen Markgrafen gegründetes Kanonikerstift (10./11. Jh.), bevor es 1089 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Das Kloster stand seit 1110 unter päpstlichem Schutz, unter Abt Engilschalk (1116-1121) hielt die von Hirsau und St. Georgen beeinflusste Admonter Reform hier Einzug. Eingebunden war das Kloster seit dem 13. Jh. in die Landesherrschaft der habsburgischen Österreicher, doch führte der Brand der Klosteranlage im Jahr 1297 zum wirtschaftlichen Verfall der Mönchsgemeinschaft. Unter dem habsburgischen Herzog Rudolf IV. (1358-1365) besserte sich die Lage des Klosters, das die vom Konstanzer Konzil (1414-1418) ausgehenden Reformimpulse aufnahm. Melk zeichnete sich nunmehr durch eine strenge Klosterdisziplin aus, das Kloster wurde zum Ausgangspunkt der sog. Melker Reform, die nach Österreich und Süddeutschland ausstrahlte und z.B. das Schwarzwaldkloster Hirsau zumindest zeitweise erfasste. Die wirtschaftlichen Grundlagen Melks blieben in der Folgezeit weiterhin instabil, das Kloster (Stift) besteht heute noch.

Schwaiger, Mönchtum, S.318.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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