Lexikonartikel: Rheinau

Rheinau

Das Kloster Rheinau am Hochrhein wurde spätestens Anfang des 9. Jh. als adliges Eigenkloster gegründet und gelangte 858 mit der Verleihung von Immunität, Königsschutz und freier Abtswahl als Reichskloster an das Königtum. Besitz kam von der Stifterfamilie und vom Adel der Umgebung, u.a. die im Schwarzwald liegende cella alba (St. Blasien). Die Hirsauer Reform (v.1098/1106) stellte Rheinau auf eine neue Grundlage, die Kommunität war vom 11. bis zum 13. Jh. ein Doppelkloster. Im späten Mittelalter geriet die Kommunität zwischen die eigenkirchenrechtlichen Ansprüche der Konstanzer Bischöfe und die häufigen Übergriffe der Klostervögte. Ab 1455 hatte die Schweizer Eidgenossenschaft die Schirmvogtei inne, Reformversuche scheiterten im 15. Jh., 1862 wurde das Kloster aufgehoben.

LexMA 7, Sp.783.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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