Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[1214] März 9, Kaiserswerth:

Diplom König Ottos IV. - Zollfreiheit für das Kloster Altenberg

Kaiser Otto IV. (1198-1215) hatte nach dem Erscheinen Friedrichs (II.) von Hohenstaufen (1212-1250) in (Konstanz und) Deutschland (September 1212) relativ schnell Süddeutschland aufgeben müssen und seine Herrschaft auf Sachsen und das angrenzende Niederrheingebiet konzentriert. Am 9. März 1213 urkundete der Herrscher in der Pfalz Kaiserswerth, wo er der Zisterzienserabtei Altenberg Zollfreiheit am Pfalzort und an den anderen Zollstellen am Rhein gewährte.

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit. Otto, durch die Gnade Gottes vierter römischer Kaiser und allzeit Augustus. Indem wir gegenüber den Gott dienenden und uns treuen Kirchen des Zisterzienserordens in Liebe zu Jesus Christus mit Zuneigung Wohlwollen zeigen, führen wir die zuzuwendende ergiebige Sorge dem Erfolg dieser [Kirchen] zu, die wir durch unsere Schutzmaßnahmen erneuern, um sie geneigter und gegenüber uns wohlwollender und gegenüber Gott frommer zu machen. Daher gilt es, dass wir die Kirche (Alten-) Berg dieses Ordens, die auch uns zuneigt und die von uns geschätzt wird, von allen Rheinzöllen sowohl in (Kaisers-) Werth als auch anderswo befreit haben, damit die Güter dieser [Kirche] frei von diesen [Zöllen] sind und freien Verkehr rheinauf- und -abwärts haben mit demselben Recht der Freiheit, das unsere getreue Stadt Köln zu haben gewohnt ist. Wir bekräftigen diese Freiheit der besagten Kirche daher durch die Strenge unseres Bannes. Und damit niemand in Zukunft dagegen angehen kann, haben wir befohlen, diese darüber verfasste Urkunde durch das Anhängen unseres Siegels zu befestigen.

Geschehen ist dies im Jahr nach der Fleischwerdung des Herrn 1213, im 15. Jahr unseres Königtums, im fünften aber unseres Kaisertums.

Zeichen unseres Herrn Ottos, des unüberwindlichsten vierten römischen Kaisers [dieses Namens]. (M.)

Gegeben zu (Kaisers-) Werth an den 7. Iden des März, Indiktion zwei. (SP.) [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde, besiegelt; Pergament. - Wm. I 69; bei Wm. I und auch bei RI OIV 498 wird die Urkunde auf das Jahr 1214 datiert.