Quellen zur Geschichte Gerresheims

1327 Januar 10, Avignon:

Päpstliche Provision des Gerresheimer Äbtissinnenamtes

Die Gerresheimer Äbtissin Kunigunde von Berg ist spätestens Ende 1326, Anfang 1327 zur Leiterin der Essener Frauengemeinschaft gewählt worden. Im nachstehenden Register Papst Johannes' XXII. (1316-1334) vom 10. Januar 1327 wird sie zudem als ehemalige Äbtissin von Gerresheim bezeichnet, ein Hinweis darauf, dass Johannes XXII. die von seinem Vorgänger Clemens V. akzeptierte unkanonische Wahl Kunigundes verworfen und deren Entfernung aus Gerresheim betrieben hatte. Nach ihrem Weggang behielt sich der apostolische Stuhl "die Besetzung dieser Kirche in Gerresheim" vor. Kunigunde von Berg leitete bis zu ihrer Resignation im Jahre 1337 das Essener Damenstift. Sie starb laut dem Gerresheimer Memorienverzeichnis an einen 26. November irgendwann nach 1355.

[Johannes XXII.] Zur zukünftigen Erinnerung an diese Sache.

Neulich ist festgestellt worden, dass ... Kunigunde von Berg, einst ... Äbtissin von Gerresheim, in das Äbtissinnenamt jenes Essener Damenstifts gewählt wurde. Weil zur Zeit die Wahl einer anderen Person nicht von den Stiftsdamen in der genannten Kirche in Gerresheim durchgeführt wird, ... haben wir ... die Besetzung dieser Kirche in Gerresheim unserer Verfügung und der des apostolischen Stuhls besonders vorbehalten ... Gegeben zu Avignon, an den 4. Iden des Januar im elften Jahr [des Pontifikats]. [Buhlmann]

Urkundenregister Papst Johannes' XXII.; in Latein. - Sauerland, Urkunden und Regesten, Bd.2, S.3, Nr.1112.