Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1233 September 20, Nürnberg:

Diplom König Heinrichs (VII.)

Einen Einblick in die beträchtlichen Einkünfte des Kaiserswerther Zolls gibt das folgende Diplom. Darin beauftragte König Heinrich (VII.) den Burggrafen Gernand I., Heinrich von Löwen, dem Sohn des Herzogs Heinrich I. von Lothringen und Brabant (1186-1235) und späteren Herzog von Brabant (Heinrich II., 1235-1248), jährlich 200 Mark kölnisch aus den Zolleinnahmen zuzuweisen. Die Bestimmung galt vorbehaltlich der von Kaiser Friedrich II. ein-zuholenden Genehmigung.

Heinrich, durch Gottes Gnade römischer König und allzeit Mehrer des Reiches, dem Burggrafen G[ernand] von (Kaisers-) Werth und allen Getreuen des Reiches, die das vorliegende Schriftstück lesen werden, Gruß und alles Gute. Wir bezeugen auf Grund dieser Urkunde, dass wir unserem treu ergebenen, freundschaftlich verbundenen Heinrich von Löwen 200 kölnische Mark zugewiesen haben, die von unserem Zoll in (Kaisers-) Werth jedes Jahr zu empfangen sind. Hinzukommt das Geld, das von uns und von jenem über den Betrag eingetrieben wird, der durch den Willen des Herrn Kaisers festgesetzt wurde. Jener empfange den Geldbetrag jeweils zur Jahresmitte, bis unser und sein Bote vom Herrn Kaiser zurückkehren, wenn dies vom Herrn Kaiser genehmigt worden ist. Zur Beglaubigung dieser Sache haben wir befohlen, dass die vorliegende, durch unser Siegel bestätigte Urkunde für jenen unseren Freund zu bezeugen ist.

Gegeben zu Nürnberg, im Jahr der Geburt des Herrn 1233, an den 12. Kalenden des Oktober [20.9.]; Indiktion 7. [Buhlmann]

Lateinische Urkunde, abschriftlich überliefert. - HB IV,2, S.623f; RI H(VII) 4295.