Lexikonartikel: Gewohnheiten

Gewohnheiten

Die teilweise recht vagen Formulierungen innerhalb der Benediktregel führten dazu, dass sich Klöster „Gewohnheiten“ (consuetudines, constitutiones) als konkrete Ausführungsbestimmungen gegeben haben. „Gewohnheiten“ treten erstmals im 8./9. Jh. in Erscheinung, berühmt sind die „Konstitutionen“ des burgundischen Klosters Cluny, die Abt Wilhelm von Hirsau (1069-1091) im Zeitalter von Investiturstreit und Kirchenreform für sein Kloster übernahm und die im Zuge der Hirsauer Reform große Verbreitung fanden. So wurden die constitutiones Hirsaugienses vom Kloster St. Georgen und darüber von der Admonter Reformbewegung in Österreich aufgenommen. Die „Konstitutionen“ von Hirsau beinhalteten u.a. Bestimmungen über Novizen, Konversen und Mönche, zum Tagesablauf und zur Zeichensprache, zur Liturgie, zu den Klosterämtern und zu den Baulichkeiten.

PL 150, Sp.923-1146; Schwaiger, Mönchtum, S.147f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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