Lexikonartikel: Ulrich von Zell

Ulrich von Zell

Als Vertreter des vom burgundischen Kloster Cluny ausgehenden benediktinischen Mönchtums erscheint in der 2. Hälfte des 11. Jh. (der heilige) Ulrich von Zell/Cluny. Der aus Bayern stammende, um 1029 geborene Ulrich war ein Patenkind Kaiser Heinrichs III. (1039-1056) und erhielt zusammen mit Wilhelm von Hirsau im Regensburger St. Emmeramkloster seine geistliche Ausbildung. Er war Mitglied der Hofkapelle der deutschen Herrscher und trat nach dem gescheiterten Versuch einer Klostergründung in Regensburg um das Jahr 1063 in das Kloster Cluny ein. Als Beichtvater und Berater des Abtes Hugo (1048-1109) entfaltete Ulrich mit seiner asketischen Haltung vielfältige Wirkung. Die Beteiligung an der Gründung des Priorats Rüeggisberg (n.1070/71) und die Leitung des Priorats Peterlingen (Payerne, um und n.1075) gehören hierher. Ulrich übersandte die in Cluny zwischen 1079 und 1086 aufgezeichneten Gewohnheiten (constitutiones Cluniacenses) an seinen Freund Abt Wilhelm von Hirsau (1069-1091) und gründete um 1083 das Priorat St. Ulrich, als dessen Prior er 1093 starb, sowie ein Frauenkloster in Bollschweil. In verschiedenen Viten wird Ulrich als Heiliger dargestellt.

GB V, S.615; Hauviller, Ulrich von Cluny; LexMA 8, Sp.1205f; Ott, Ulrich von Cluny; Vita sancti Udalrici.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

Artikel schließen