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St. Georgener Regesten

Mittelalter

Abt Burchard

Der St. Georgener Abt Burchard (1209, 1221) war Nachfolger des Klosterleiters Dietrich (nach 1993/94-1209).

1209

Nach dem Tod Abt Dietrichs (nach 1193/94-1209) folgt Abt Burchard (1209, 1221) durch Wahl der St. Georgener Mönche in der Leitung des Klosters nach.

Frühneuzeitliche St. Georgener Überlieferung, in Latein; GLAKa 65/510, S.38; KALCHSCHMIDT, St. Georgen, S.10; MARTINI, St. Georgen, S.24; Mezler, Series abbatum, S.239; SCHREINER, Untersuchungen, S.224

[nach 1218 Februar 18]

Nach dem Tod Herzogs Berthold V. von Zähringen gelangt die Vogtei über das Kloster St. Georgen an die staufischen Könige und Kaiser.

BUHLMANN, Besitz, Grundherrschaft und Vogtei, S.26ff. - Das Diplom Kaiser Friedrichs II. (1212-1250) vom Dezember 1245 für die Mönchsgemeinschaft St. Georgen geht von einer staufischen Klostervogtei aus; GLAKa D 37; WINKELMANN I 385; BUHLMANN, Könige in ihren Beziehungen, S.19ff; VOLK, Privileg.

1220

Ulrich von Gundelfingen und sein Sohn Ulrich verkaufen Abt Burchard und dem Kloster St. Georgen ihren Besitz in Dintenhofen und Herbertshofen (bei Ehingen) für 230 Mark Silber, während Abt Burchard den Grafen Hartmann von Dillingen zum Vogt über die neu erworbenen Grundstücke macht. Zeugen des Güterkaufs sind: Abt N.N. von Elchingen, Ulrich von Reisensburg, Walter von Feimingen, Konrad von Berg, Friedrich von Gundelfingen, Hartmann und dessen Bruder Ulrich Vogilli, Folkwin von Gundelfingen, Heinrich von Riet, Helhart von Fristingen, Siegfried von Ellerbach, Mundschenk Rudger und dessen Bruder Albert, Truchsess Gelfrat, Berthold von Ohnstetten, Priester Werner von Steinheim, Ludwig von Tapfheim, Konrad Scabreier, Konrad der Ältere, Rudolf von Söflingen, Heinrich der Bouillere, Ludwig von Berghausen.

Lateinische Originalurkunde, von den ehemals fünf Siegeln fehlen vier; WürttUB III 362; BUHLMANN, Besitz, Grundherrschaft und Vogtei, S.22f.

[1221] März 26

Bischof Konrad II. von Konstanz entscheidet in einem Streit zwischen dem Kloster St. Georgen unter Abt B[urchard] und dem Zisterzienserkloster Salem unter Abt E[berhard] (1191-1240) um die Kapelle in Schönau zu Gunsten Salems. Danach ist die Schönauer Kapelle Filiale der Salemer Pfarrkirche in Herzogenweiler. Zeugen der Entscheidung sind: C. von Herzogenweiler, A. von Herzogenweiler, E. von Runstal, H. von Runstal.

Lateinische Originalurkunde, Siegel Bischof Konrads II. von Konstanz; CDS I 121; BUHLMANN, Besitz, Grundherrschaft und Vogtei, S.23f.

[1209-1221? bzw. 1209-1233]

Bischof Konrad II. von Konstanz bestätigt einen Vergleich zwischen dem St. Georgener Abt (Burchard?) und dem Pfarrer von Leidringen hinsichtlich des Kirchenzehnts. Danach übergibt der Abt 2 ½ Mühlen sowie ¾ einer Manse mit Namen Schuppus der Leidringer Pfarrkirche; innerhalb der Leidringer Pfarrei kommt der Zehnt dem Kloster zu, im Ort Bickelsberg gehört der Zehnt von 14 kleinen Gütern allein dem Pfarrer, von den restlichen Gütern dort jeweils zur Hälfte dem Kloster und dem Pfarrer.

Lateinische Urkundenabschrift des 17. Jahrhunderts; WürttUB IV Nachtrag 84; BUHLMANN, Besitz, Grundherrschaft und Vogtei, S.22.

[1221] September 24

Abt Burchard stirbt.

Hochmittelalterliche lateinische Geschichtsschreibung, verloren gegangen; Annales sancti Georgii zu 1220; HOFMEISTER, Annalen, S.49; BUHLMANN, Südwestdeutschland, S.29. - Frühneuzeitliche St. Georgener Überlieferung, in Latein; GLAKa 65/510, S.38 zum Jahr 1220; KALCHSCHMIDT, St. Georgen, S.10; MARTINI, St. Georgen, S.24; Mezler, Series abbatum, S.239; SCHREINER, Untersuchungen, S.224.

Quellen, Literatur, Abkürzungen: Annales sancti Georgii in Nigra Silva, in: MGH SS 17, S.295-298; BUHLMANN, M., Die deutschen Könige in ihren Beziehungen zum mittelalterlichen Kloster St. Georgen (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil V = VA 9), St. Georgen 2004; BUHLMANN, M., Besitz, Grundherrschaft und Vogtei des Klosters St. Georgen im hohen Mittelalter (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil VI = VA 11), St. Georgen 2004; CDS = Codex Diplomaticus Salemitanus, hg. v. F. V. WEECH, Tl.I: Urkunden 1134-1266 (= ZGO 35), Karlsruhe 1883; FDA = Freiburger Diözesanarchiv; FUB = Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v.d. Fürstlichen Archive in Donaueschingen, Bd.V: Quellen zur Geschichte der Fürstenbergischen Lande in Schwaben vom Jahre 700-1359, Tübingen 1885; GLAKa = Generallandesarchiv Karlsruhe; HOFMEISTER, A., Die Annalen von St. Georgen im Schwarzwald, in: ZGO 72 (1918), S.31-57; KALCHSCHMIDT, K.T., Geschichte des Klosters, der Stadt und des Kirchspiels St. Georgen auf dem badischen Schwarzwald, 1895, Ndr Villingen-Schwenningen 1988; MARTINI, E.C., Geschichte des Klosters und der Pfarrei St. Georgen auf dem Schwarzwald. Ein historischer Versuch, 1859, Ndr Villingen 1979; Mezler, Gallus, Series abbatum monasterii ad S. Georgium pro tempore Villingae in Hercynia Silva, in: MAYER, J.G. (Hg.), Monumenta historica-chronologica monastica collecta, Tl.3: Die Äbte der Klöster Thennenbach und St. Georgen, in: FDA 15 (1882), S.225-246, hier: S.237-242; MGH = Monumenta Germaniae Historica; MGH SS = MGH. Scriptores (in Folio): Bd.17: [Annales aevi Suevici], hg. v. G.H. PERTZ, 1861, Ndr Stuttgart-New York 1963; SCHREINER, K., Sozial- und standesgeschichtliche Untersuchungen zu den Benediktinerkonventen im östlichen Schwarzwald (= VKGLBW B 31), Stuttgart 1964; VKGLBW = Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B: Forschungen; VOLK, K. (Übers.), Kaiser Friedrich II. bestätigt Abt Heinrich von St. Georgen das Privileg von Kaiser Heinrich V. vom 16. Juli 1112, das im Wortlaut wiedergegeben wird, behält sich jedoch das Recht der Vogtbestellung vor - 1245, in: 900 Jahre Stadt St. Georgen im Schwarzwald 1084-1984. Festschrift, hg. v.d. Stadt St. Georgen, St. Georgen 1984, S.242ff; WINKELMANN = WINKELMANN, E., Acta imperii inedita saeculi XIII et XIV, Bd.1: 1198-1273, 1880, Ndr Aalen 1964; WürttUB = Württembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart: Bd.3, Stuttgart 1871, Bd.4, Stuttgart 1883; ZGO = Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.

Bearbeiter: Michael Buhlmann