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St. Georgener Regesten

Mittelalter

Abt Sintram

Abt Sintram (= Guntram, 1154-1168) war der Nachfolger Abt Friedrichs (1134-1138, 1145-1154) in der Leitung des Klosters St. Georgen im Schwarzwald.

1154, [St. Georgen]

Abt Sintram folgt Abt Friedrich (1134-1138, 1141?/45-1154) in der Leitung des Klosters St. Georgen im Schwarzwald nach.

Hochmittelalterliche lateinische Geschichtsschreibung, verloren gegangen; Annales sancti Georgii zu 1154; HOFMEISTER, Annalen, S.44; BUHLMANN, Südwestdeutschland, S.27; KALCHSCHMIDT, St. Georgen, S.9; MARTINI, St. Georgen, S.23; Mezler, Series abbatum, S.238; SCHREINER, Untersuchungen, S.223.

1155, [St. Georgen]

Der Adlige Berthold von Hausach tritt als Konverse ins Kloster St. Georgen ein.

GLAKa 65/511; frühneuzeitliche Abschrift; Notitiae, c.122; BADER, Notitia, S.224; BUHLMANN, Gründung und Anfänge, S.34.

[1155, Dezember (Weihnachten)], Worms

Abt Sintram bestätigt auf dem Reichstag Kaiser Friedrichs I. (1152-1190) Schenkungen an das Frauenkloster und Priorat Ramsen. Zeugen des Rechtsakts sind: Vorsteher Heinrich von Regensburg, Burchard, Ulrich, Markgraf Hermann, Graf Gerhard von Nuringen, Eberhard von Hengebach, Konrad von Hausen (u.a.).

Lateinische Aufzeichnung zweier Rechtsakte, unbesiegelt; REMLING, Abteien und Klöster, Nr.17; RI FI 377; STUMPF 3676a; BUHLMANN, Ramsen, S.23f. S. die Unterstellung Ramsens unter St. Georgen am 23. März 1146.

Angeblich: [1155, Dezember (Weihnachten), Worms] bzw. [1155/56-1161]

Kaiser Friedrich I. bestätigt die Stiftung des Frauenklosters Ramsen durch Berthold von Winzingen, die freie Vogtwahl und den Klosterbesitz in: Ramsen (Grundherrschaft), Grünstadt (u.a. eine halbe Manse, einen Hof), Kanskirchen (Kirche, Zehnte, Allod), Isenburg (Bann, Weinberge, Grundherrschaft), Hettenheim, Nentersweiler (Wälder, Ländereien), Bleessem (zwei Mansen), Gladebach, Friedelsheim (sechs Mansen), Gönnheim.

ACHT, Empfängerkonzept; MGH DFI 336; REMLING, Abteien und Klöster, Nr.18; nicht zur Ausführung gekommenes Empfängerkonzept des St. Georgener Abtes Sintram, geschrieben wohl von einem St. Georgener Mönch; Datierung fehlt; BUHLMANN, Ramsen, S.26f. - Zu Kaiser Friedrich I.: OPLL, Friedrich Barbarossa.

1159 April 27

Das Bodenseekloster Petershausen kauft und tauscht mit der Mönchsgemeinschaft St. Georgen ein Gut in Aasen gegen Besitz in Mimmenhausen, wobei zur Beschaffung der Kaufsumme in Petershausen eine Bildtafel ihres Goldes und ihrer Edelsteine beraubt wird.

Lateinische Chronik aus der Mitte des 12. Jahrhunderts; FUB V 63; Chronik des Klosters Petershausen, S.230-233; BUHLMANN, Reformmittelpunkt, S.41f.

1163 [Juli, Anfang?], [Selz?]

Kaiser Friedrich I. stellt auf Bitten Abt Sintrams das dem Kloster St. Georgen im Schwarzwald gehörende Priorat Lixheim unter seinen Schutz.

Lateinische Originalurkunde, Empfängerausfertigung; MGH DFI 402; RI FI 1214; STUMPF 3983; BUHLMANN, Könige in ihren Beziehungen, S.15-18. Zur hier vermuteten Ausstellung des Diploms auf dem Hoftag von Selz beachte die Anwesenheit des Herzogs Berthold IV. von Zähringen (1152-1186), des St. Georgener Klostervogts, auf eben diesem Hoftag; BUHLMANN, Hirrlingen, S.49f; OPLL, Friedrich Barbarossa, S.85f.

1163 [nach September 24]

Bischof Hermann I. von Konstanz (1138-1165) bestätigt dem Kloster St. Georgen Besitz und (kirchliche) Rechte (Begräbnisrecht, Kirchenzehnt und Priestereinsetzung) an der Pfarrkirche in Gunningen unter Beachtung archidiakonaler Rechte und kirchlicher Gerichtsbarkeit im benachbarten Seitingen.

Lateinische Originalurkunde, verschollen; WürttUB II 382; REC I 974; BUHLMANN, Besitz, Grundherrschaft und Vogtei, S.20.

1163

Bischof Hermann I. von Konstanz verzichtet nach Streitigkeiten mit dem Kloster St. Georgen auf die Ansprüche betreffend Besitz in Wahliwies, der von Williburg und ihrem Sohn Ulrich der St. Georgener Mönchsgemeinschaft übertragen wurde. Zeugen des Rechtsakts sind: Propst und Archidiakon Heinrich von St. Stefan, Archidiakon Heinrich, Archidiakon Heinrich, Scholaster Friedrich, Scholaster Berthold, Scholaster Ulrich, Kanoniker Rad[ulf], Kanoniker Siegfried, Kanoniker Eberhard (u.a.), Lutold von Tegerfeld, Lutold von Regensberg, Heinrich von Küssaburg, Konrad von Krenkingen, Konrad von Habichtsberg, Anno von Tillindorf, Diethelm und Berthold von Snekinburg, Gottfried von Rohrdorf, Berthold von Bittelschieß, Rupert von Tyringen, Werner von Bondorf (u.a. Freie und Dienstleute).

Lateinische Originalurkunde; REC I 973; WOLLASCH, Anfänge, S.45.

1168 Dezember 9

Abt Sintram stirbt.

Hochmittelalterliche lateinische Geschichtsschreibung, verloren gegangen; Annales sancti Georgii zu 1168; HOFMEISTER, Annalen, S.44; BUHLMANN, Südwestdeutschland, S.27; KALCHSCHMIDT, St. Georgen, S.9; Tagesdatum nach MARTINI, St. Georgen, S.23; Mezler, Series abbatum, S.238; SCHREINER, Untersuchungen, S.223.

Quellen, Literatur, Abkürzungen: ACHT, P., Das Empfängerkonzept eines unausgefertigten Diploms Friedrichs I. Ein Beitrag zu den Reformen St. Georgens, in: MIÖG Ergbd. 14 (1939), S.249-259; Annales sancti Georgii in Nigra Silva, in: MGH SS 17, S.295-298; BADER, J., Die Notitia fundationis des Klosters St. Georgen auf dem Schwarzwalde, in: ZGO 9 (1858), S.193-225; BUHLMANN, M., St. Georgen und Südwestdeutschland bis zum Mittelalter (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil I = VA 2), St. Georgen 2002; BUHLMANN, M., Gründung und Anfänge des Klosters St. Georgen im Schwarzwald (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil II = VA 3), St. Georgen 2002; BUHLMANN, M., Die deutschen Könige in ihren Beziehungen zum mittelalterlichen Kloster St. Georgen (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil V = VA 9), St. Georgen 2004; BUHLMANN, M., Besitz, Grundherrschaft und Vogtei des Klosters St. Georgen im hohen Mittelalter (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil VI = VA 11), St. Georgen 2004; BUHLMANN, M., Die Herren von Hirrlingen und das Kloster St. Georgen im Schwarzwald (= VA 15), St. Georgen 2005; BUHLMANN, M., St. Georgen als Reformmittelpunkt benediktinischen Mönchtums (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil VIII = VA 20), St. Georgen 2005; BUHLMANN, M., Das St. Georgener Priorat Ramsen in der Pfalz (= VA 43), St. Georgen 2009; Die Chronik des Klosters Petershausen, hg. u. übers. v. O. FEGER (= Schwäbische Chroniken der Stauferzeit, Bd.3), Sigmaringen 1978; FDA = Freiburger Diözesanarchiv; FOLG = Forschungen zur oberrgheinischen Landesgeschichte; FUB = Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v.d. Fürstlichen Archive in Donaueschingen, Bd.V: Quellen zur Geschichte der Fürstenbergischen Lande in Schwaben vom Jahre 700-1359, Tübingen 1885; GMR = Gestalten des Mittelalters und der Renaissance; HOFMEISTER, A., Die Annalen von St. Georgen im Schwarzwald, in: ZGO 72 (1918), S.31-57; KALCHSCHMIDT, K.T., Geschichte des Klosters, der Stadt und des Kirchspiels St. Georgen auf dem badischen Schwarzwald, 1895, Ndr Villingen-Schwenningen 1988; MARTINI, E.C., Geschichte des Klosters und der Pfarrei St. Georgen auf dem Schwarzwald. Ein historischer Versuch, 1859, Ndr Villingen 1979; Mezler, Gallus, Series abbatum monasterii ad S. Georgium pro tempore Villingae in Hercynia Silva, in: MAYER, J.G. (Hg.), Monumenta historica-chronologica monastica collecta, Tl.3: Die Äbte der Klöster Thennenbach und St. Georgen, in: FDA 15 (1882), S.225-246, hier: S.237-242; MGH = Monumenta Germaniae Historica; MGH DFI = MGH. Diplomata. Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Bd.10: Die Urkunden Friedrichs I., hg. v. H. APPELT u.a., Tl.1: 1152-1158, Hannover 1975, Tl.2: 1158-1167, Hannover 1979, MGH SS = MGH. Scriptores (in Folio): Bd.15,2: [Supplementa tomorum I-XII, pars III. Supplementum tomi XIII], hg. v. G. WAITZ u.a., 1888, Ndr Stuttgart-New York 1963, Bd.17: [Annales aevi Suevici], hg. v. G.H. PERTZ, 1861, Ndr Stuttgart-New York 1963; MIÖG = Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung; Notitiae = Notitiae fundationis et traditionum monasterii S. Georgii in Nigra Silva, hg. v. O. HOLDER-EGGER, in: MGH SS 15,2, S.1005-1023; OPLL, F., Friedrich Barbarossa (= GMR), Darmstadt 1990; REC = Regesten der Bischöfe von Konstanz (= Regesta episcoporum Constantiensium) (von Bubulcus bis Thomas Berlower, 517-1496), Bd.1: 517-1293, bearb. v. P. LADEWIG u. T. MÜLLER, Innsbruck 1895; REMLING, F.X., Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, Tl.1, Neustadt a.d.H. 1836, Ndr Pirmasens 1973; RI FI = BÖHMER, J.F., Regesta Imperii: Bd.IV: Ältere Staufer: Abt.2,1-2: Friedrich I. 1152 (1122)-1190, bearb. v. F. OPLL u.a., Köln-Wien 1980-1991; SCHREINER, K., Sozial- und standesgeschichtliche Untersuchungen zu den Benediktinerkonventen im östlichen Schwarzwald (= VKGLBW B 31), Stuttgart 1964; STUMPF = STUMPF-BRENTANO, K.F., Die Reichskanzler vornehmlich des X., XI. und XII. Jahrhunderts, Bd.2: Die Kaiserurkunden des X., XI. und XII. Jahrhunderts chronologisch verzeichnet, 1865-1881, Ndr Aalen 1960; VA = Vertex Alemanniae; VKGLBW = Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B: Forschungen; WOLLASCH, H.-J., Die Anfänge des Klosters St. Georgen im Schwarzwald. Zur Ausbildung der geschichtlichen Eigenart eines Klosters innerhalb der Hirsauer Reform (= FOLG 14), Freiburg i.Br. 1964; WürttUB = Württembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart: Bd.2: 1138-1212, Stuttgart 1858, Ndr Aalen 1972; ZGO = Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.

Bearbeiter: Michael Buhlmann