Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr I

793 März 22, Bidningahusum:

Tradition des Liudger - Schenkung von Besitz in Friesland an den Priester Liudger

Die früheste der Werdener Traditionsurkunden beinhaltet die erste Schenkung an den friesischen Missionar, Priester und späteren Werdener Klostergründer Liudger (*ca.742-†809). Liudger, der Sohn des Hredger, schenkt dem Priester Liudger die Hälfte seines Erbguts in Berisili und Erbgut im Wald Seaeuuald bzw. Suifterbant mit Ausnahme der dort gelegenen Äcker.

C [als Chrismon?] <XLVI Tradition des Liudger in Suifterbant oder im Seuuald und in Berisli>

Ich wünsche, dass allen, sowohl den Gegenwärtigen als auch den Zukünftigen, bekannt gemacht wird, wie ich, Liudger, Sohn des Hredger, übergeben habe meinem Freund, dem Priester Liudger, für mein Seelenheil und für ewigen Lohn die Hälfte meines Erbguts, das mir durch väterliches Recht und Erbrecht zusteht in Berisli und innerhalb der Grenzen von Enedseae bis zum besagten Ort. Auch habe ich übergeben aus demselben Grund mein Erbe im Wald, der Seaeuuald oder Suifterbant heißt außer den Äckern, die dort zuvor von meinen Eltern und von unseren [Eigen-] Leuten durch Rodung gewonnen wurden. Im Übrigen habe ich dem Priester Liudger selbst diese Schenkung im schon besagten Gebiet und im oben genannten Wald übergeben mit ganzer Unversehrtheit, und ich will, dass dies auf ewig übergeben sei und zu keiner Zeit verändert werde. Der Priester Liudger selbst aber möge dies alles besitzen nach Erbrecht und wem er will bei seinem Tod auf Grund dieses unterstützenden Vertrags nach Erbrecht zum Nutzen unserer Seelen vermachen.

Geschehen ist diese Übergabe aber öffentlich im 25. Jahr des Königtums des frommsten Königs Karl [793] an den 11. Kalenden des April [22.3.] am Ort, der Bidningahusum heißt, vor den Zeugen und den die Hand Führenden [zur Zeichnung der Urkunde], deren Namen hiernach aufgeführt werden. Zeichen des Liudger, der diese Übergabe vollendete und mit eigener Hand befestigte. Zeichen des Bernsuid. Zeichen des Priesters Wulfric. Zeichen des Fledrad, des Folcleb. Zeichen des Thiadulf. Zeichen des Wendilbald. Zeichen des Wigbald. Zeichen des Wibald. Zeichen des Isinbald. Zeichen des Raeddeg. Zeichen des Reginhard. Zeichen des Diakons Hildigrim. [Buhlmann]

Lateinische Abschrift von kurz nach der Mitte des 9. Jahrhunderts; Cartularium Werdinense, f.54r, Liber privilegiorum maior, f.5v. - Blok 1; NrhUB I 2.