Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr I
795 März 16, Hrotbertinghova:
Tradition des Amulric - Schenkung von Besitz in Friesland an den Priester Liudger
Amulric schenkt zwei Äcker und einen Teil des Waldes Sitroth an die Reliquien des heiligen Erlösers und der heiligen Maria zu Händen des Priesters Liudger.
<XII Tradition des Amulric 'beim Kreuz' an der Erft>
Während jeder einzelne in der gegenwärtigen Welt lebt, muss er bedenken und vorsorgen, wie er seine Seele retten und nach dem irdischen und sterblichen Leben dieser Welt die ewige Ruhe gewinnen kann. Dies habe ich, Amulric, in meinem Geist erwogen und in häufigen Überlegungen bedacht. [Daher] habe ich für mein Seelenheil und für ewigen Lohn an die Reliquien des heiligen Erlösers und der heiligen Maria, der ewigen Jungfrau, und zu Händen des Priesters Liudger, der diese Reliquien umsorgt, einen geringen Teil meines Erbes übergeben; das ist der Ort, der genannt wird 'Beim Kreuz' mit den Wiesen, die dort bis an den Fluss Erft heranreichen und wo einst mein Großvater Irmenfrid eine Hütte besaß, sowie mit zwei Äckern, die nicht weit vom Ort entfernt liegen, und die Verfügung über den Wald, der Sitroth heißt, zusammen mit den Weiden, Wiesen, Gewässern, Fischereien, die an diesem Ort verwendet und genutzt werden können. Dies alles habe ich an die oben erwähnten Reliquien und in die Hände des schon genannten Priesters übergeben und wünsche, dass das Übertragene auf ewig sei und durch keinen Lauf der Zeiten irgendwie verändert werde. Vielmehr möge der oben erwähnte Priester Liudger dies alles als mein Almosen zum dauernden Nutzen der Kirche Gottes besitzen, innehaben, bebauen, nutzen und dafür sorgen und Fürsorge tragen, dass es von Nutzen sei. Er möge die freie und sehr feste, von mir und allen [unabhängige] Gewalt haben, bei seinem Tod dies gemäß Erbrecht an wen er will zu übergeben und zu übertragen.
Geschehen ist dies aber mit Hilfe dieses Vertrags öffentlich im 27. Jahr des Königtums unseres frommsten Herrn König Karl [794] an den 17. Kalenden des April [16.3.] am Ort, der Hrotbertinghova heißt, vor den Zeugen und den Ausführenden, deren Namen hiernach erwähnt werden. Und damit dieses Zeugnis der Übergabe fester in Ewigkeit bewahrt wird, habe ich Zeit, Tag und Ort, an dem dies geschrieben wurde, vermerkt. Ich, Priester Thiatbald, habe, darum gebeten, dies geschrieben und unterschrieben.
Zeichen des Amulric, der diese Übergabe vollendete und mit eigener Hand befestigte. Zeichen des Helmbert. [Buhlmann]
Lateinische Abschrift von kurz nach der Mitte des 9. Jahrhunderts; Cartularium Werdinense, f.39v, Liber privilegiorum maior, f.4v. - Blok 5; NrhUB I 5.