Lexikonartikel: Sölden

Sölden

Um 1083 hatte der Prior Ulrich von Zell (1080er-1093) das cluniazenische Priorat St. Ulrich nach Zell im Möhlintal verlegt. In der Nachbarschaft dieses Klosters, in Bollschweil, gründete Ulrich nur kurze Zeit später eine Nonnengemeinschaft, die 1115 nach Sölden ins Schwarzwälder Hexental verlegt wurde. Sölden war Priorat des Klosters Cluny, geriet aber im Verlauf des 13. Jh. unter Aufsicht des Klosters St. Ulrich. Rund 13 bis 20 Nonnen lebten damals unter der Leitung eines Priors, der vom Mutterkloster Cluny eingesetzt wurde. Das späte Mittelalter sah den Verfall klösterlicher Ordnung, um 1500 gab es in Sölden keinen Frauenkonvent mehr, während die Propstei Sölden ab 1546/47 vom Kloster St. Georgen verwaltet wurde und 1560 an die Abtei St. Peter überging, der sie 1598 inkorporiert wurde. Die Säkularisation erfasste die geistliche Gemeinschaft in Sölden im Jahr 1807.

Die Söldener Grundherrschaft war nicht besonders umfangreich und konzentrierte sich im Breisgau, die (Schirm-) Vogtei lag in den Händen der Adelsfamilien, die auch die Vögte des Klosters St. Ulrich waren. Von der heute bestehenden Klosteranlage stammen die ältesten Teile aus dem 15. Jh., vieles ist barock überformt.

GB V, S.599-604; HHS BW, S.747f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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