Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[1160/73 und später] oder [1150er-Jahre und später]:

Stiftungsverzeichnis des Klosters Werden a.d. Ruhr

Ein hochmittelalterliches Stiftungsverzeichnis des Klosters Werden a.d. Ruhr erwähnt in einem Eintrag aus der Zeit kurz nach der Mitte des 12. Jahrhunderts den "adligen Mann" Gottschalk, der Besitz in (Ratingen-) Hasselbeck sowohl an das Ruhrkloster als auch an das Stift Kaiserswerth, repräsentiert durch die Heiligen Liudger und Suitbert, für sein Seelenheil verschenkte. Das Werdener Verzeichnis spricht von den 8 Schillingen Zins, die vom verschenkten Gut jährlich zu leisten waren. Gottschalk (†v.1194) war - vielleicht in der Nachfolge des zu 1148 und 1158 erwähnten Grafen Nivelung von Hardenberg - Vogt bzw. "Untervogt" (parvus advocatus) über das Reichskirchengut der Kaiserswerther Kanonikergemeinschaft, er mag auch - unter den Grafen von Altena als Klostervögten - Vogteirechte gegenüber dem Werdener Kloster ausgeübt haben. Die Beziehungen Gottschalks zum Stift in Kaiserswerth waren aber intensiver: Hier ließ sich der Vogt, wie eine Urkunde von 1194 belegt, begraben. Ein Werdener Memorienkalender aus dem 2. Drittel des 12. Jahrhunderts und später nennt den 20. August als Todestag des Gottschalk.

Es übergab der adlige Mann Gottschalk dem heiligen Liudger und dem heiligen Suitbert [Suigberto] für das Heil seiner Seele sein Erbgut in Hasselbeck, das 8 Schillinge zinst, nämlich 4 dem heiligen Liudger und 4 dem h[eiligen] Suitbert, für beide zur ganzen Nutzung dieses Erbgutes. [Buhlmann]

Eintrag in einem lateinischen Stiftungsverzeichnis des Klosters Werden kurz nach der Mitte des 12. Jahrhunderts. - Kötzschke, Urbare Werden A, S.165f; Buhlmann, Quellen Ratingen XXI. - Zum lateinischen Memorienkalender des Klosters Werden, mit dessen Anfertigung im 2. Drittel des 12. Jahrhunderts begonnen wurde und der nur in einer Abschrift aus dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben ist: Kötzschke, Urbare Werden A, S.342; Buhlmann, Quellen Ratingen XXI.