Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr I

834 November 23, Billerbeck:

Tauschurkunde zwischen Gerfrid und Frithuard - Gütertausch in Castrop und Werne mit dem Kloster Werden

Bischof Gerfrid vertauscht mit Frithuard eine halbe Hufe in Castrop (-Rauxel) und Besitz in Werne (a.d. Lippe?) gegen eine halbe Hufe in (Essen-) Heisingen sowie Weiden und Wälder. Bischof Gerfrid von Münster (809-839) hatte im Übrigen nach dem Tod Hildigrims I. (827) die alleinige Klosterleitung in Werden inne.

<XXV Tauschurkunde zwischen Bischof Gerfrid und Frithuard in Heisingen, Castrop und Werne>

Nichts soll vermindert werden, was im Gegenteil vermehrt werden kann. Daher gefällt es und ziemt sich zwischen dem Bischof Gerfrid und Frithuard, dass sie benachbarte Ländereien zwischen sich tauschen, was sie so auch getan haben. Deshalb gab der erwähnte Frithuard dem oben genannten Bischof Gerfrid im Tausch sein Land im Ort, der Heisingen heißt, im Gau Ribuarien oberhalb des Flusses Ruhr; das ist eine halbe Manse mit Wiesen, Weiden, Wasser und Gewässerläufen, beweglichen und unbeweglichen Gütern, Arbeitsgerät und Zubehör. Umgekehrt gab Bischof Gerfrid dem oben genannten Frithuard ein halbe Manse; dies ist ebensoviel Land im Gau Bortergo im Ort, der Castrop heißt; und für Weiden und Wälder, die Frithuard gab, gab Bischof Gerfrid 20 Furlangen [Fuhrlänge des Pfluges?] im Gau Dreginni im Ort, der Werne heißt.

Von daher baten sie, dass zwischen ihnen Urkunden mit demselben Inhalt aufgeschrieben und befestigt werden, so dass ein jeder das, was er entsprechend empfangen hat, bewahren, behalten und besitzen mag und die in allem freie und festeste Gewalt hat, von nun an das zu tun, was er will. Und wenn irgendeiner von unseren Erben diesen Tausch brechen will, so möge er zur Vernunft kommen im Angesicht Gottes am Tag des Jüngsten Gerichts, oder er zahle in diesem Zeitalter gezwungenermaßen 10 Pfund Gold oder zwanzig [Pfund] Silber.

Geschehen ist dies im Ort, der Billerbeck genannt wird, am Tag der 9. Kalenden des Dezember [23.11.], während Kaiser Ludwig im 21. Jahr regierte [834]. Zeichen des Frithuard, der bat, diese Urkunde auszustellen, und dies mit eigener Hand versicherte. Zeichen des Reginhard. Zeichen des Walger. Zeichen des Brun. Zeichen des Bouon. Zeichen des Berning. Zeichen des Reginfrid. Zeichen des Hildibald. Zeichen des Egon. (SR.) Ich, der unwürdige Priester Reginhar, habe dies geschrieben und unterschrieben. [Buhlmann]

Lateinische Abschrift von kurz nach der Mitte des 9. Jahrhunderts; Cartularium Werdinense, f.46r, Liber privilegiorum maior, f.9r. - Blok 51; NrhUB I 48.