Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr I
838 März 31, Werden:
Tradition der Sneoburg - Schenkung in Fischlaken an das Kloster Werden
Die nachstehende Werdener Traditionsurkunde hat die Schenkung von fünf Morgen Land zu Tottonthorra in Fischlaken (bei Werden) zum Gegenstand. Im frühen Mittelalter begegnen oft adlige und freie Frauen als Tradentinnen von Grundbesitz an Klöster.
<XLIII Schenkung der Sneoburg in Fischlaken>
Ich begehre allen sowohl Gegenwärtigen wie auch Zukünftigen bekannt zu machen, dass ich Sneoburg, Tochter des verstorbenen Bernhard, einen Teil meines Erbes übergeben habe an die Kirche des heiligen Erlösers, die erbaut ist im Gau Ribuarien im Ort, der Werden heißt, beim Fluss Ruhr. Dies ist, was ich übergeben habe: fünf Morgen im Ort, der Tottenthorra heißt, am Ort, der Fischlaken genannt wird, im Gau Ribuarien. Und ich will, dass die Schenkung auf ewig gilt, und versichere bereitwilligst, dass nach diesem Tag die Verwalter dieser Kirche die Freiheit haben, dies zu behalten, zu besitzen und zu tauschen, oder was sie von nun an auch immer zu tun wünschen und dass sie gemäß dieser Übereinkunft die freie und festeste Verfügung in allem haben.
Geschehen im Kloster Werden, wo die 2. Kalenden des April [31.3.] im 25. Jahr der Regierung des Herrn Kaiser Ludwig [838] gezählt werden. Ich, Reginher, ein unwürdiger Priester, habe [dies] geschrieben und unterschrieben. Zeichen des Thiatrad, Frithubald, Hrodberct, Helmbert, Gunthard, Theatbald, Reginbald, Heribald. [Buhlmann]
Lateinische Abschrift von kurz nach der Mitte des 9. Jahrhunderts; Cartularium Werdinense, f.53v, Liber privilegiorum maior, f.9v. - Blok 56; NrhUB I 53.