Schramberg im Mittelalter
Elisabeth von Rechberg
Vor 1446, nach dem Tod der ersten Frau, heiratete Hans von Rechberg (†1464) die Gräfin Elisabeth von Werdenberg-Sargans (†1469). Nicht zuletzt Elisabeths finanzielle Mittel ermöglichten ihrem Ehemann Erwerb und Aufbau der Herrschaft Schramberg. Um 1448 gelangte das Ehepaar in den Besitz der Burg Ramstein, 1449 in den der (oberen) Falkenstein. Die neue Herrschaft bekam aber erst 1457 mit der Burg Hohenschramberg ihr politisches Zentrum und war zuvor und danach immer wieder durch die Fehden des Hans von Rechberg gefährdet, wie die Belagerungen der Ramstein (1452) und der Hohenschramberg (1464) belegen. In dieser Situation wandte sich Elisabeth Werken der Barmherzigkeit zu. So stiftete sie 1463/64 für Kloster und Wallfahrtsort Heiligenbronn ein Pilgerhaus bei der Marienkapelle, das später noch durch ein Hospiz ergänzt wurde.
Nach dem Tod ihres Ehemanns stand Elisabeth allein auf politischer Bühne. Zwar hatte sie auch schon vorher durchaus politisch unabhängig gehandelt, als sie nominell die Herrin der Burg Ramstein gewesen war, oder bei der Verpfändung der einen Hälfte der St. Georgener Klostervogtei im Jahr 1462, doch ging es nun um den Erhalt der Herrschaft Schramberg für ihre Kinder. In der Tat erreichte Elisabeth mit Hilfe des österreichischen Herzogs Sigmund (1439-1490/96) die Sicherung ihrer Herrschaft im schrambergisch-württembergischen Friedensvertrag, der am 28. Januar 1465 in Biberach geschlossen wurde. Vier Jahre später, am 23. August 1469, starb Elisabeth von Werdenberg-Sargans.
Von ihren Kindern mit Hans von Rechberg war Agnes schon 1462 verstorben, Albrecht (†1502) wurde Fürstpropst des Stifts Ellwangen, Wilhelm (†1505) studierte ab 1464 in Heidelberg und kämpfte im Schweizerkrieg (1499) für die Österreicher (Vorderösterreich) und bei der Eroberung von Meßkirch für die Herren von Zimmern.
Bumiller, Herren von Rechberg; Dambach, Schramberg