Schramberg im Mittelalter
Teck (Herzöge)
Einen Zweig der Zähringerherzöge bildete seit ca. 1186 die Linie der Herzöge von Teck, begründet durch Adalbert I. (ca.1186-n.1195), einem jüngeren Sohn Herzog Bertholds III. von Zähringen (1111-1122). Die Herzöge von Teck nannten sich nach ihrer am Trauf der Schwäbischen Alb gelegenen Burg Teck, ihr Herrschaftsgebiet hatte eine nur geringe Ausdehnung. Trotzdem standen die Herzöge nach dem Aussterben der Zähringer und Staufer rangmäßig im deutschen Südwesten vor allen anderen Fürstenfamilien. Konrad II. von Teck (†1292) engagierte sich im Reichsdienst König Rudolfs I. von Habsburg (1273-1291) und wurde am 30. April 1292 von einer österreichisch-schwäbisch-pfälzischen Fürstenpartei zum deutschen König gewählt, starb aber (durch Mord?) schon einen Tag später. Konrad war der Begründer der jüngeren Linie der Herzöge von Teck, die 1381/85 ihre Hälfte des Herrschaftsgebiets an die Grafen von Württemberg verkaufte. Die Rangerhöhung der Württemberger zu Herzögen im Jahr 1495 war wohl auch eine Folge davon, dass zur württenbergischen Landesherrschaft das ehemalige Territorium der Herzöge gehörte.
Der ältere Zweig der Teck stammte von Herzog Ludwig II. (†1283) ab. Dessen Sohn Hermann I. (†v.1316) verkaufte im Jahr 1303 seine Herrschaft an die Habsburger. Die Teck dieser Linie residierten danach in Oberndorf, wo die Familie 1363 ausstarb. Die Teck des jüngeren Zweiges waren bis 1432 in Mindelheim (bei Augsburg) beheimatet, Ludwig (VI.), der 1420 von Venedig abgesetzte Patriarch von Aquileja (1412-1420/39), war der letzte männliche Vertreter der schwäbischen Herzöge.
Herzog Ludwig I. (1249, 1266) war im Interregnum ein bedeutender Territorialherr im oberen Neckarraum. Auf ihn gehen im Wesentlichen Güter und Rechte der Teck vom Kinzigtal bis nach Oberndorf zurück: Burg und Stadt Schiltach, Burg Schilteck, Rechte in Dunningen und Waldmössingen. Hinzu kamen bis zum Verkauf der Rechte 1286 Gerichtsbarkeit, Geleit und Wildbann in der Rottweiler Reichsvogtei (Pürsch). Die Herzöge waren damit u.a. Lehnsherren der Herren von Schilteck, sie zeichneten verantwortlich für die (entsprechend dem Landesausbau) von Dunningen und Waldmössingen ausgehende Pfarrorganisation mit den Filialkirchen in Aichhalden, Lichtenau (Heiligenbronn), Schramberg, Seedorf und Sulgen (Dekanat Rottweil).
Buhlmann, Deutscher Südwesten; Harter, Falkenstein und Schilteck