Schramberg im Mittelalter
Waldmössingen
Auf die römische Zeit (Schramberg-) Waldmössingens ist hier nicht einzugehen. Reihengräber des Altsiedellandes stammen aus alemannisch-fränkischer Zeit. 994 wird der Ort, der Siedlungsspuren seit ungefähr 800 aufweist, erstmals erwähnt anlässlich der Bestätigung einer Güterschenkung an das Kloster Petershausen durch Kaiser Otto III. (984-1002). Ab der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert bis in den Anfang des 14. Jahrhunderts sind die Adelsfamilien der von Messingen bzw. der Waltmann von Messingen bezeugt. Besitz der Herzöge von Teck wird fassbar, als die Oberndorfer Linie der Teck im Jahr 1342 Güter in und um Waldmössingen u.a. an die Herren von Falkenstein verkauft bzw. verpfändet. Im Jahr 1360 gelangte das Kloster Alpirsbach in den Besitz des Meierhofes und des (Kirchen-) Zehnts, während dem Augustinerinnenkonvent Oberndorf im Jahr 1448 der Besitz eines Waldmössinger Hofs bestätigt wurde. Bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1414 waren die Hagg von Messingen am Ort begütert.
Die Ortsherrschaft über Waldmössingen stand bis 1381, dem Verkauf ihrer Grafschaft, den Grafen von Hohenberg zu, ab 1381 den Habsburgern, doch wurde Waldmössingen zusammen mit Altoberndorf, Beffendorf und Bochingen schon 1392 an die Grafen von Sulz verpfändet, die wiederum die vier Orte 1445 an das Kloster Alpirsbach verkauften. Daraufhin wurden die Dörfer 1455 wiederum vorderösterreichisch und kamen unmittelbar danach durch Verpfändung an das Kloster Hirsau, ein Zustand, der bis 1463 anhielt, als die Herren von Zimmern laut einem Vertrag von 1460 das Pfand, zu dem auch Oberndorf gehörte, übernahmen. Politische Irritationen - Graf Werner von Zimmern (†1499) verfiel 1488 der Reichsacht, die Pfandschaft gelangte an die Grafen von Württemberg (1488) bzw. an die von Werdenberg (1493) - endeten mit der Wiederinbesitznahme der verpfändeten Orte durch die Zimmern im Jahr 1496. Waldmössingen blieb unter deren Herrschaft bis zum Aussterben der Grafen von Zimmern und fiel daher erst 1594 an die Habsburger zurück.
1262 wird erstmals die Waldmössinger Pfarrei erwähnt, das Gotteshaus war dem heiligen Valentin geweiht, die Zehntrechte standen den Herzögen von Teck zu, die diese 1342 an die Herren von Falkenstein verkauften. 1360 kam durch Schenkung das Patronat über das Gotteshaus an das Kloster Alpirsbach; die Kirche wurde Letzterem 1397 inkorporiert. Das Kloster Heiligenbronn war Waldmössingen benachbart.
Landkreis Rottweil; Lixfeld, Waldmössingen