Schramberg im Mittelalter

Schilteck (Herrschaft)

Ritter von Schilteck

Die schwarzwäldische Herrschaft Schilteck der Ritter von Schilteck wird im ausgehenden 13. Jahrhundert erkennbar und umfasste das engere Umfeld um die namengebende Burg, Schramberg mit der herrschaftlichen Mühle und der Kirche, Besitz und Rechte entlang des Göttelbachs, in Lienberg, Halde, Sulgen und Heuwies, am Erdlinsbach, Sulzbach und  Lauterbach. Spätestens ab dem Jahr 1342 verfügten die Ritter von Schilteck nicht mehr allein über ihre Herrschaft, 1347 wurden Teile des Schiltecker Gebiets an die Herren von Falkenstein verkauft, u.a. die Burg Schilteck ging vollständig an mit den Rittern verwandte Adelsgeschlechter über.

Herren von Wartenberg-Wildenstein, von Ow, von Neuneck auf Schilteck, von Emershofen

Zu Umorientierungen in der Schiltecker Herrschaft kam es, als nach dem Aussterben der Oberndorfer Linie der Herzöge von Teck (1363) deren Erbe Friedrich III. von Teck-Owen (1347-n.1374) im Jahr 1374 die Oberndorfer Herrschaft an den Grafen Friedrich III. von Hohenberg (1338-1389) verkaufte. Dieser wiederum veräußerte 1381 seine Grafschaft an Herzog Leopold III. von Österreich (1358-1386). Unterbrochen von einem Rottweiler Zwischenspiel auf der Burg Schilteck (1383), übten seit der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts die Herren von Wartenberg-Wildenstein (Oswald 1342/79, Eglolf 1374/1420, Konrad 1421/27) hier ihre Herrschaft aus. Teile der Burg wurden 1421 von Konrad von Wartenberg-Wildenstein an den Adligen Bernhard von Ow (†1451) verkauft. Die politische Gemengelage wurde noch unübersichtlicher, als Konrads Schwester Anna 1428 die wartenbergischen Anteile an Schilteck gegen den Widerstand ihrer Brüder, Abt Friedrich von Reichenau (1427-1453) und Abt Egnolf von Gengenbach (1424-1453), erbte und als Bernhards Tochter Anna Hans von Neuneck (zu Schilteck) (1487, 1496) heiratete. Anna von Wartenberg ehelichte wiederum Mathis von Ow, der nach Annas Tod eine zweite Ehe mit Anna von Bern einging. Letztere wurde von Graf Eberhard V. von Württemberg (1450-1496) - die Württemberger besaßen seit 1416 die Pfandschaft über die vorderösterreichischen Territorien am oberen Neckar - mit der Schilteck belehnt.

Herren von Emershofen, Herren von Rechberg

1471 kamen "Schloss" und Herrschaft Schilteck als württembergisches Lehen an Ludwig von Emershofen, doch lagen die Emershofener wegen finanzieller Angelegenheiten mit Württemberg in Streit. 1496 verkaufte Hans von Neuneck seine und wohl auch die Emershofener Anteile an der Herrschaft Schilteck an Ludwig von Rechberg (1470-1503/04). Schilteck wurde in die Herrschaft Schramberg einbezogen und verblieb dabei, auch als der württembergische Herzog 1553 Ansprüche wegen der ehemaligen Lehns-abhängigkeit der Herrschaft Schilteck erhob.

Harter, Falkenstein und Schilteck; Harter, Kinziggebiet