Schramberg im Mittelalter
Hans von Rechberg
Hans von Rechberg (*ca.1410-†1464) gilt als Begründer der Herrschaft Schramberg, er fasste die von ihm erworbenen Teile der Herrschaften Falkenstein-Falkenstein, Falkenstein-Ramstein und Schilteck zu einem Territorium zusammen. Geboren um 1410 als jüngster Sohn des Heinrich von Rechberg (†1437) aus der Rechberger Linie der von Hohenrechberg und der helfensteinischen Gräfin Agnes, erbte Hans beim Tod des Vaters die Herrschaft Gammertingen-Hettingen, nachdem er sich mit Verena Truchsessin von Waldburg und Gräfin von Sonnenberg (†1443), der Witwe des Johannes von Zimmern (†1430), verheiratet hatte.
Seit den 1430er-Jahren gehörten Kampf und militärische Gewalt zum Leben des Hans von Rechberg. Er war am erfolglosen Feldzug gegen die Hussiten von 1431 beteiligt, stand als Hauptmann auf Seiten des Hegauer Adels im Kampf gegen den Konstanzer Bischof (1440/41) und unterstützte maßgeblich Hegauer "Raubritter" gegen Ulmer und Ravensburger Kaufleute ("Städtekrieg" 1441/42). Im Alten Zürichkrieg war Hans 1443 habsburgischer Hauptmann, 1444 Oberster Hauptmann der Stadt Zürich (Schlacht bei St. Jakob a.d. Birs 1444). 1448 überfiel er Rheinfelden, das habsburgisch wurde, ein Jahr später entzweite er sich mit seinem österreichischen Dienstherrn. Inzwischen hatte der Rechberger sich mit der Gräfin Elisabeth von Werdenberg-Sargans (†1469) verheiratet; sie brachte die finanziellen Mittel in die Ehe, die ihrem Ehemann durch Kauf bzw. Verpfändung den Erwerb der falkensteinischen Herrschaften entlang der Schiltach mit ermöglichten, während Hans seine Herrschaft Gammertingen-Hettingen an den württembergischen Grafen verkaufen konnte (1447). 1449 war Elisabeth im Besitz der verpfändeten Burg Ramstein, spätestens 1452 besaß Hans von Rechberg den unteren Falkenstein.
Nach dem Verkauf seines Stammsitzes versuchte der Rechberger, im Schwarzwald seine Herrschaft auszubauen. Die Fehden gegen Reichsstädte begünstigten dabei ein solches Unternehmen nicht gerade, wenn auch der Verursacher dieser Streitigkeiten für die Zerstörung der Burg Ramstein (1452) zwei Jahre später Schadenersatz erhielt. Mit dem Geld ließ Hans von Rechberg die Burg Hohenschramberg als Zentrum seiner Herrschaft errichten (1457/59). In der Folgezeit finden wir den Adligen in württembergischen Diensten (1458, 1463). Die Fehde gegen die Grafen von Werdenberg und die Ritterschaft mit St. Jörgenschild führte zur Belagerung der Hohenschramberg (1464), Hans von Rechberg wurde auf einem Raubzug verwundet und starb in Folge der Verletzung in Villingen am 13. November 1464. Er wurde in der Villinger Franziskanerkirche begraben.
Herren von Rechberg
Bumiller, Herren von Rechberg; Dambach, Schramberg