Schramberg im Mittelalter
Schilteck (Ritter)
Die Burg Schilteck entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts, Streitigkeiten der Schiltecker mit dem wohl mit ihnen verwandten St. Galler Schulmeister Johann (von Ramstein?) sind aus den 1260er-Jahren bezeugt, ein Ritter Hug (I) de Schilteg (1271, 1296) wird zum Jahr 1271 als erster namentlich bekannter Schiltecker genannt. Die Familie entstammte der Reichsministerialität, sie stand mindestens seit der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit dem Königshof in Rottweil in Verbindung und verfügte bis zu den Verkäufen im Jahr 1293 über den Rottweiler (Kirchen-) Zehnt sowie über Grundbesitz in der Stadt. Des Weiteren besaßen die Ritter von Schilteck Rechte an und Abgaben von ehemaligem Reichsgut um Rottweil; Johann (II) von Schilteck (1290, 1319) verkaufte dem Konstanzer Bischof die Ortsherrschaft Frittlingen (1301), 1302 wurden die Güter in Wilfingen, Lehen der Grafen von Zollern, veräußert, 1307 verpfändete man Besitz und Fischereirechte an der Eschach. Rottweiler Patrizier und die Abtei Rottenmünster waren Nutznießer der Schiltecker (Aus-) Verkäufe um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert.
Von diesen Veräußerungen Schiltecker Güter war die eigentliche Herrschaft Schilteck im Schwarzwald zunächst nicht betroffen. Die Schiltecker hatten diesen, ihren Herrschaftsraum im politischen Fahrwasser ihrer Lehnsherren, der Herzöge von Teck ausbilden können. Teckische Urkunden von 1304 (Frauengut der Adelheid von Almendshofen) und 1333 belegen diesen engen Zusammenhang. Aus einem Burgfrieden von 1342 wird indes erkennbar, dass neben den Schilteckern auch der mit ihnen verwandte Freie Oswald von Wartenberg-Wildenstein (1342, 1379) und die Herren von Kirneck Rechte an der Burg Schilteck besaßen; nach einer Verpfändung von 14 Gütern an Werner (III) von Hornberg (†v.1373) verfügten die Ritter von Schilteck wohl nicht einmal mehr über "ihre" Burg (1344). 1347 verkauften sie zudem Schramberg an die Herren von Falkenstein. In den 1350er- und 1360er-Jahren waren Schiltecker als Söldner in Italien zu finden, mit Wilhelm (1412, 1465) erscheint der letzte Ritter von Schilteck als Kirchherr zu Egesheim.
Harter, Falkenstein und Schilteck; Harter, Kinziggebiet