Schramberg im Mittelalter
Zähringen (Herzöge)
Das hochmittelalterliche Fürstenhaus der Zähringer, vielleicht in Verbindung stehend mit der frühalemannischen Familie der Bertholde bzw. Alaholfinger, tritt mit der Marktrechtsurkunde Kaiser Ottos III. (984-1002) für Villingen erstmals konkret in Erscheinung (999). Mit Grafschaftsrechten ausgestattet, sich benennend nach der Burg Zähringen bei Freiburg im Breisgau, gelang es Berthold II. (1078-1111) die Herzogswürde in Schwaben zu erlangen (1092, 1098). Im Mit- und Gegeneinander zu den staufischen Königen entstand im südwestlichen Schwaben und nordöstlichen Burgund ein fürstliches Territorium, das auch neu gegründete "Zähringerstädte" mit einschloss. Nach dem Tod Herzog Bertholds V. (1186-1218) teilten sich die Staufer, die Grafen von Urach und Kiburg sowie die Herzöge von Teck das Zähringererbe.
Nicht zuletzt Bischof Gebhard III. von Konstanz (1084-1110), Bruder Herzog Bertholds II. und seit 1089 päpstlicher Legat, war an der Entstehung des St. Georgener Klosters als zuständiger Bischof maßgeblich beteiligt gewesen. Herzog Berthold II. gründete 1090/93 das zähringische Hauskloster St. Peter. Die Zähringer übten über eine Anzahl von Schwarzwaldklöstern wie St. Georgen oder St. Blasien die Vogtei aus. Diese Mönchsgemeinschaften waren wichtige, verbindende Bestandteile des "Staates der Zähringer" beiderseits des Mittelgebirges.
Buhlmann, Badische Geschichte; Buhlmann, Mönchtum; HbBWG 1,1; Parlow, Zähringer; Zähringer