Schramberg im Mittelalter
Württemberg
Ein Konrad von Württemberg wird 1092 erstmals urkundlich erwähnt. Von ihm leiten sich die im 12. Jahrhundert auftauchenden württembergischen Grafen ab, die zunächst mit den Staufern, dann gegen sie eine Landesherrschaft im Neckarraum und in Niederschwaben begründeten. Die Abwehr der Revindikationspolitik König Rudolfs von Habsburg (1273-1291), die Übertragung der schwäbischen Reichslandvogtei (1298) und der Thronstreit ab 1314 brachten einen weiteren Entwicklungsschub für die sich konsolidierende "Grafschaft Württemberg" (1361). Württemberg griff jetzt auch in den Schwarzwälder Raum und ins Elsass über. Graf Eberhard II. (1344-1392) konnte sich gegen die südwestdeutschen Reichsstädte durchsetzen (Schlacht bei Döffingen, 23. August 1388), Eberhard III. (1392-1417) erzwang die Auflösung der Rittergesellschaft der Schlegler (1395), Eberhard IV. (1417-1419) erwarb durch Heirat Mömpelgard (1409). 1442 wurde die Württemberger Grafschaft in eine Stuttgarter und Uracher Linie geteilt, in der Folgezeit bemühten sich die jeweiligen Landstände um ein Miteinander der Landesteile, der Münsinger Vertrag (1482) beschloss die Wiedervereinigung Württembergs, die Voraussetzung für die 1495 erfolgte Erhebung zum Herzogtum wurde. Die Regierungszeit Herzog Ulrichs (I.) (1498-1550) sah die Vertreibung des Fürsten durch den Schwäbischen Bund (1519), die habsburgische Besetzung Württembergs (1520-1534) sowie die Rückkehr Ulrichs und die Einführung der Reformation (1534/36). Von Letzterer betroffen war auch eine Reihe von zur württembergischen Landsässigkeit und Landstandschaft gekommenen Klöstern wie die Schwarzwaldklöster Hirsau und St. Georgen, die als katholische Mönchsgemeinschaften aufgehoben wurden.
Das Übergreifen der württembergischen Grafschaft auf den Schwarzwald vollzog sich im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang der Kauf Schiltachs 1381 und der Erwerb Hornbergs 1423/48.
Mit den Verträgen von 1444 und 1449 waren die württembergischen Grafen in den (allerdings nicht vollständigen) Besitz der Herrschaft derer von Falkenstein zu Falkenstein gekommen, während 1448 die Herrschaft Ramstein an Elisabeth und Hans von Rechberg (†1464) verpfändet wurde. 1464 benutzte Hans von Rechberg den Unterfalkenstein als Stützpunkt in seiner Fehde gegen Württemberg, seit 1462 befand sich der Oberfalkenstein als württembergisches Lehen in der Verfügung Jakobs von Falkenstein (1429, 1491), des "Barons von Hohenfalkenstein" (1480). Auch Jakobs Sohn Georg (1493, 1515) hatte ab 1497 und bis mindestens 1515 die Burg als Lehen inne, 1533 konnte indes bei einer Erkundigung im Amt Hornberg kaum noch in Erfahrung gebracht werden, wer die Oberfalkenstein denn nun als Lehen besaß.
Grafen, Herzöge von Württemberg
Buhlmann, Deutscher Südwesten; Buhlmann, Mönchtum; HbBWG 2; Stälin, Württembergische Geschichte