Schramberg im Mittelalter
Salem (Kloster)
Die 1134 entstandene Zisterze Salem war vom elsässischen Lützel aus eingerichtet worden. Sie war eines der ersten Zisterzienserklöster im deutschen Südwesten und entstand unter staufischer Beteiligung. In einem Diplom König Konrads III. (1138-1152) von 1142 erhielt das Kloster Königsschutz und, damit verbunden, die Vogtei der deutschen Herrscher. Die daraus resultierende Königs- bzw. Reichsunmittelbarkeit prägte auch die enge Anlehnung der Zisterze während der Amtszeit Abt Eberhards von Rohrdorf (1191-1240). Gegen landesherrschaftliche Konkurrenz und auf der Grundlage einer umfangreichen geschlossenen Grundherrschaft zwischen oberer Donau und Bodensee (Grangien- und Rentenwirtschaft) sowie eines straff organisierten Klosterstaats für mitunter (1310) mehr als 300 Mönche konnte das Kloster auch im späten Mittelalter seine reichsunmittelbare Stellung halten, die nochmals 1521 auf dem Wormser Reichstag Kaiser Karls V. (1519-1558) bestätigt wurde. In der frühen Neuzeit war Salem auf den Reichstagen vertreten und Mitglied der Prälatenbank des Schwäbischen Reichskreises.
Im Rahmen des Engagements der Ramsteiner und Falkensteiner am Bodensee treten diese Adelsfamilien auch im Umfeld des Klosters Salem in Erscheinung. Um 1180 verzichteten z.B. Richard (III) (1167, ca.1180) und Eigelwart (II) (†v.1257), "Edelherren von Kappel" (-Falkenstein), auf ein an den Schenker Albert von Nenzingen ausgegebenes Lehen in Raithaslach (bei Konstanz) zu Gunsten des Klosters Salem. Kaiserliche und päpstliche Privilegien sollten diese Schenkung später (1183, 1185, 1192) bestätigen.
Buhlmann, Deutscher Südwesten; Rösener, Salem