Schramberg im Mittelalter
Rippoldsau (Kloster)
Frühneuzeitlicher Überlieferung zufolge soll Friedrich (III) von Wolfach (ca.1139, 1156) um 1140 die Klosterzelle Rippoldsau gegründet haben. Diese wurde dem St. Georgener Abt Johannes von "Falkenstein" (1138-1145) nach seiner Absetzung zum Zufluchtsort, vielleicht wegen der Verwandtschaft zwischen Wolfachern und Falkensteinern, wie sie aus St. Georgener und Alpirsbacher Traditionsurkunden hergeleitet werden kann. Vor 1179 ist die Rippoldsauer Mönchsgemeinschaft jedenfalls als Priorat in St. Georgener Besitz übergegangen. Die Klostervogtei hatten weiterhin die Wolfacher und nach ihnen die Grafen von Fürstenberg inne.
Im Zuge des Übertritts des Grafen Wilhelm von Fürstenberg (1509-1549) zum Protestantismus wurde 1537 in Rippoldsau die Reformation eingeführt und die Klostergüter eingezogen. Die Konventualen flüchteten nach Villingen, konnten aber 1549 wieder zurückkehren. Aus dem 17. Jahrhundert ist über das "neuerbaute Klösterlein" wenig zu erfahren, im Dreißigjährigen Krieg kam das monastische Leben fast zum Erliegen. Im 18. Jahrhundert bildete sich am Priorat Rippoldsau eine Marienwallfahrt aus, die den Mönchen eine verstärkte Bautätigkeit ermöglichte, im Jahr 1802 wurde das Priorat badisch, säkularisiert und in eine Pfarrei umgewandelt.
Buhlmann, Benediktinerkloster St. Georgen; GB 5; Harter, Kinziggebiet