Schramberg im Mittelalter
Wolfach (Herren)
Zu den Adelsfamilien des oberen Kinzigtals gehörten die Herren von Wolfach, die anlässlich der Klostergründungen von St. Georgen (1084) und Alpirsbach (1095) erstmals in Erscheinung traten. Die Edelherren nannten sich nach der namengebenden Burg Wolfach, deren Existenz somit für das ausgehende 11. Jahrhundert gesichert ist und die Mittelpunkt der Herrschaft Wolfach war. Letztere umfasste das Gebiet um Hausach kinzigabwärts bis zur Konstanz-Straßburger Bistumsgrenze und kinzigaufwärts bis nach Halbmeil sowie das Wolfachtal. Vor 1289, wahrscheinlich schon seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert gab es eine Stadt Wolfach, die sich somit an der wichtigen Kinzigtalstraße entwickelt hatte. Nach dem Aussterben der Herren von Wolfach im Mannesstamm gelangte die Herrschaft im Wesentlichen an Graf Friedrich I. von Fürstenberg (1284-1296), der mit der Wolfacherin Udilhild (1291, 1305) verheiratet war.
Im ausgehenden 11. und im 12. Jahrhundert ist eine Vielzahl von Besitzschenkungen der Herren von Wolfach an die Klöster St. Georgen und Alpirsbach bezeugt. So erhielt die St. Georgener Mönchsgemeinschaft umfangreiche Besitztümer im Raum Hausach einschließlich der dortigen Pfarrkirche (v.1179). Auch Verbindungen der Wolfacher mit dem Kloster St. Peter im Schwarzwald sind für die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts feststellbar. Wolfacher Streubesitz gab es u.a. östlich von Dunningen und am oberen Neckar. Die Wolfacher waren Vögte des Klosters Rippoldsau und verwandt mit den Herren von Falkenstein.
Harter, Kinziggebiet